Re: Elektrosounds aller Spielarten

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litti

Registriert seit: 05.08.2002

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hier mal für alle, die bock drauf haben, a paar neue cd´s:

mein aktuellster tipp: hört euch MYLO an!!!LP kommt bald und ist ein muss für alle, die air und röyksopp mögen. beste grüße & frohe ostern. litti

…Das perfekte Liebeslied kommt auf jeden Fall nicht vom neuen Kuschelrocksampler – der suckt garantiert gewaltig – sondern von dem aufregenden Kölner Duo Wolke. Wolken nehmen manchmal seltsame Formen an und die Interpretation obliegt komplett der Fantasie. Probierts mal aus. Ein facettenreicher Projektname also und auf dem offiziellen Erstling „Susenky“ findet sich diese wunderbar-durchgeknallte und deutschsprachige (!) Version des Guns´n´Roses Gassenhauser „Sweet Child of Mine“. Das ganze nennt sich dann „Mein süßes Kind“ und ist zumindest bei uns der Song des Monats. Abgesehen davon ist der Rest des Albums mindestens genauso gut. Kein Einheitsbrei, sondern traumwandlerische alternative Popsongs. Geilomat. — Ebenso die neue Scheibe von Tarwater. Das Ostberliner Duo, dass seine Wurzeln in so aufregenden Bands wie „Rosa Extra“ und „Ornament und Verbrechen“ hat, schiebt mit „The Needle Was Traveling“ ein ganz schmuckes Ding auf den Markt. Ziemlich detailintensiv wagen die beiden die Grätsche zwischen G-Love lastigen DowntempoShakern und fast schon frikeligen Elektro-Einlagen. Aber eben nur fast und so ist hier ein wirklich frühlingshaftes Album gelungen – ein Volltreffer sozusagen. — Cooles Cover, haben wir uns gedacht, als die neue Platte von the Greater Good hier einlief. Schauts Euch mal an. Hinter dem wohl den Meisten Nichtsagenden Namen verbirgt sich niemand geringerer als der TipTop-Texaner Craig Ross, der sich bisher überwiegend für andere verdienst gemacht hat (u.a. Lisa Germano, Patty Griffin). Damit ist jetzt Schluss und dass das auch mal gleich allen klar wird, hat er sich den Freund und Mentor Malcom Burn, der unter anderem Iggy Pop und Patti Smith produziert hat, als Untergebenen Orgeltastendrücker in die Band geholt. Supersache und was dabei genau raus gekommen ist, solltet ihr Euch auf gleichnamiger Scheibe dringend mal antun. — Ja, ihr merkt schon, es gibt viel Gutes im April und daraus die beste Scheibe ist und damit Platte des Monats ist „Fear of Magnetism“ von Stratus (Klein Records). Die beiden Masterminds Mat Anthony und Martin Jenkins waren bisher auch ehr im Kleingedruckten von den Releases Anderer zu finden (Calexico, Lambchop, Howie Beck…) und haben sich viel zeit gelassen mit ihrem Erstling. Der rockt aber dafür durch und durch vom Allerfeinsten. Brilliant effektierte Stromgitarren treffen auf psychedelisch angehauchte Elektronik treffen auf Air, Zero 7 und GarageRock und einfach alles Gute dieser Welt und das auch noch gleichzeitig. Wirklich supergeil! — Den Titel für den besten Albumnamen verdient sich derweil Jake aus der Bronx. Der kann sich zwar die ganze Scheibe lang nicht wirklich entscheiden, ob er jetzt Hip Hop, TecHouse oder Indie machen soll, aber genau dieses unkoordiniert planvolle macht das Werk so sympathisch – ganz abgesehen davon, das es richtig fette Beats drauf gibt und der Mann absolut alles singen und rappen kann, ohne das es auch nur minimal schlecht klingt. Ein Tausendsasa, der es dann auch noch fertig bringt, das Teil „Jack the Rapper“ zu nennen. Dickes Ding! —Womit wir nahtlos mit Giant Robot anknüpfen können. Zumindest in Sachen Beats stehen die Jungs aus Helsinki nämlich in nichts nach. Allerdings wird auf „Domesticity“ musikalisch gesehen eine ganz andere Kerbe eingeschlagen: Es geht um den Groove, um die Tanzbodenkompatibilität und um die skandinavische Variante von Dub, Funk und Artverwandtem. Die Single war in Finnland immerhin schon in den Top 10, mal schaun, ob´s hierzulande zu Ähnlichem reicht. — Eine ganz gehörige Ecke mehr Dampf hat derweil das neue Ding von Malente zu bieten: „Rip it up“ ist eigentlich die Zusammenfassung von Remixen von unter anderem DJ Friction, the Strike Boys, Thomilla, Bob Sinclar und Duplex Inc., die die Tracks des ersten Albums von Malente durch den Sampler jagen. Heraus kommt ein durch und durch funkinfiziertes Elektroalbum, das absolut jeden Tanzflur auseinander brechen lässt. Das Sahnehäubchen sind drei neue Tracks des Künstlers aus dem schönen Rheinland – der Mann hat den Groove gefressen, glaubt uns das einfach mal…und schaut mal auf www.malente.dj, echt ne feine Sache. — Sampling is dead. Ist es das wirklich? Zumindest auf dem neuen Album von Kaos, dem legendären Berliner Plattendreher und Ex-Member von Terranova scheint das so. Auf „Hello Stranger“ legt er viel Wert auf Liveinstrumente, holt sich hierzu befreundete Künstler wie Erlend Oye, Daniel Wang, Khan oder Eddy Cooper ins Studio, lässt beim Release einfach so das “DJ” weg und beschreitet damit auf ganz ausgezeichnete Art und Weise neue Pfade. Rein hören!…

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Langweilig!