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Anonym
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„The Endless River“ ist ein großes Album!
Ich habe Pink Floyd auch als Band der großen Soundlandschaften kennengelernt, das war 1987. Ursprünglich wollte ich damals als 12 Jähriger ein Album einer „klassischen, großen Rockband“ kaufen und war dann doch etwas überrascht von den unerwarteten, etwas sterilen und künstlichen Klängen. Ich hörte das Album dennoch gerne, besonders die stimmungsvollen Instrumentals und natürlich „Sorrow“, „Learning to fly“ und „On the turning away“.
Im Laufe der Zeit kamen natürlich viele andere Alben hinzu. „Wish you were here“ hörte zum ersten Mal am Lagerfeuer und kaufte mir, auch auf MC, das gesamte Album. Die „Delicate Sound of thunder“ mochte ich hingegen nicht, trotz der genialen Version von „Sorrow“. Ich erinnere mich noch, als ich versuchte, dem Geheimnis von Syd Barrett auf die Spur zu kommen. Ich kaufte mir ein Buch über die ersten Pink Floyd Jahre und versuchte Hinweise zu bekommen, was zwischen Barrett und Pink Floyd schief lief. Das Debut legte ich mir zu und auch das Kinderbuch „Der Wind in den Weiden“, dessen 5. Kapitel den gleichnamigen Titel des Albums trägt…aber es half alles nicht viel. Außer „Astronomy Domine“ und „Interstellar Overdrive“ blieb nicht viel hängen. Das zweite Album mit dem genialen Titelstück, dass war ein ganz anderes Kaliber. Und dann erst das unglaubliche Album von Pompeij, das unser damaliger Schlagzeuger dem Rest der Band immer wieder vorspielte… .
Ich erinnere mich auch daran, wie ich mit einem Kumpel Jahr für Jahr immer den selben Weg zu Fuß in den nächsten Ort nahm, um einmal im Jahr den „Besonderen Film“ zu schauen: „The Wall“. Zusammen mit einem dutzend anderer waren wir fasziniert und verstört und verstanden nur die Hälfte von der ganzen Bild- und Tonsprache. Mein Kumpel fragte mich einmal, was die Szene mit der Ratte zu bedeuten hätte, aber das konnte ich auch nicht beantworten. Ja, ab der Animals wurde es mir zu heftig, zumindest bis zu „The Final Cut“. Obwohl das Waters Konzert in der Frankfurter Festhalle irgendwann zu Beginn der 2000er Jahre schon gut war. Allerdings kam es nicht an das geniale Hockenheim Open Air von Pink Floyd 1994 heran. Ich weiß noch, wir versuchten bei den ersten unglaublich tiefen und mächtigen Tönen des Soundchecks einen Blick der Bühne zu ergattern…aber vergebens. Und dann dieser Wahnsinn aus Lasern, Sound und 120.000 Feuerzeugen bei „Wish you were here“, wow…das war genial. Einmal an einem Rosenmontag, als ich ein paar Mädels von der Schule mit dem Auto mitnahm, legte ich „Wearing the inside out“ auf…was die Faschingsstimmung prompt kippen lies
Dann kam die „Pulse“ und unser Schlagzeuger baute sich gleich eine unglaublich heller LED in den Rücken des Pappschubers ein. Wahrscheinlich blinkt es immer noch in seinem CD Schrank. Dann kam eine lange Pause, bis mich Gilmour mit „On an island“ wieder voll erwischte und natürlich mit „Remeber that night“ mit u.a. der tollen Version von „Echoes“.
„The Endless River“ nimmt wieder sofort mit, mit auf die Reise, die ich mit Pink Floyd erleben durfte. So, als ob es keine große Pause zwischen den letzten Alben gegeben hätte. Natürlich kommt es musikalisch nicht an Großtaten wie „Atom Heart Mother“, „Echoes“ oder „Wish you were here“ ran, das sehe ich auch so. Aber es besitzt für mich eine Ausnahmestellung in meiner gesamten Musiksammlung. Denn das Album vermag etwas zu schaffe, was ich bisher in dieser Art und Weise noch von keiner Band/Künstler gehört habe; und das ganze auch noch als allerletztes Album, als Vermächtnis. Wie in einem Traum sieht und fühlt der Hörer große Teile des künstlerischen Werks von Pink Floyd, es tauchen bekannte Sound, Stimmen und Melodien auf und man weiß irgendwann gar nicht mehr, was ist neu und was ist zitiert, aber es spielt auch keine Rolle mehr. Es ist ein einziger Fluss, der von der Vergangenheit über das Jetzt in die Zukunft fließt, ein Fluss, der sich vor Richard Wright verneigt und vor Pink Floyd. Und der einen im inneren berührt, denn auch die Vergänglichkeit des Lebens wird einem vor Augen geführt, doch es geht über die Sentimentalität von Gilmours letztem Album hinaus, statt
Remember that night, the warmth and the laughter
Candles burn though the church was deserted
At dawn we went down through empty streets to the harbor
Dreamers may leave but they’re here everafter
hören wir die große Botschaft, die Versöhnung schließt mit allem Gezeter und Streit, der mit Pink Floyd verbunden war:
We bitch and we fight
Diss each other on sight
But this thing we do
These times together
Rain or shine or stormy weather
This thing we do
It’s louder than words
This thing that we do
Louder than words
The way it unfurls
It’s louder than words
The sum of our parts
The beat of our hearts
Is louder than words
Louder than words
This thing they call soul
Is there with a pulse
Louder than words
Louder than words
Gibt es ein schöneres, bewegenderes und erhabeneres Statement zum Abschluss einer großen musikalischen Karriere? Mir fällt keines ein…
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