Re: ROLLING STONE im Juli 2014

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go1
Gang of One

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lathoVor allem, dass Perfektionismus im Pop nichts verloren hat.

Ganz so allgemein würde ich das nicht formulieren (das hieße ja, dass Donald Fagen und Walter Becker im Pop nichts verloren hätten). Perfektionismus birgt die Gefahr, Fortschritt und Weiterentwicklung zu verhindern. Selbst die Revivals sind heute nicht mehr das, was sie mal waren – das war ja Pfeils Befund.

lathoJa, das war unnötig, zumal die Genannten ja kaum zu vergleichen sind.

Oh, ich habe das gar nicht als Kritik gemeint. Zum Gutfinden des Einen gehört das Schlechtfinden des Anderen; das ist Teil des Spiels. Die Verbindungen heißen hier wohl „Retro“ und „Kunst“.

lathoDass an LDR etwas mehr dran sein muss als nur eye candy für ältere Bild-Leser?

Ich glaube auch, dass Niemczyk das zum Ausdruck bringen wollte. Aber was genau finden diese jungen Frauen nun an Lana Del Rey?

gypsy tail windIch fand die Story himmeltraurig, habe mir das Heft deshalb vor ein paar Tagen gekauft, aber da steht einerseits nichts, was man nicht schon wusste (gut, ja, diese Botschaft ist da, aber ist sie neu? und braucht man dafür mehr als eine pointierte Glosse von 200 Wörtern?), andererseits steht da soviel leeres Gelaber, aufgepeppt mit dümmlichen Floskeln und angereichert mit fraternisierendem Stuss (Berlin ist soooo cool, in jeder Kneipe wird gequalmt … Lizzy hat unglaublich coole Interessen). Und das Gedisse finde ich sehr dämlich.

Das Fraternisieren ist nicht zu übersehen, aber das nehme ich in Kauf. Ich sehe das als Fan-Pose und ich habe grundsätzlich nichts dagegen, wenn sich ein Musikjournalist mal als Fan aufführt. Auf der Spielwiese der Popmusik ist das erlaubt. Hier geht’s ja nicht um die Reichen und Mächtigen, sondern um Künstler und Idole.

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To Hell with Poverty