Re: ROLLING STONE im Juli 2014

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go1
Gang of One

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lathoDie E. Pfeil-Kolumne fand ich gut, ebenso den LDR-Artikel.

Zustimmung. Pfeils Kolumne enthält eine Idee, eine diskutable These, und das ist immer gut. Egal, ob man ihm zustimmt oder nicht, man fängt an mitzudenken und kommt schnell darauf, dass es nicht jeder beliebige Fehler tun wird; es müssen die richtigen Fehler sein. Solche Fehler wie der unauthentische Schlagzeugsound und die Flock-of-Seagulls-Frisuren machen das Sixties-Revival zu einem Phänomen der 80er, der damaligen Gegenwart. Gegenwärtigkeit und Eigenart sind nicht ganz unwichtig im Pop. Eigenart kommt oft daher, dass man einem Vorbild nacheifert und es nicht ganz hinkriegt.

Den LDR-Artikel fand ich auch gut. Er hat eine Botschaft: LDR ist eine Erfindung von Elizabeth W. Grant, nicht von schlauen Produktmanagern der größten Plattenfirma der Welt (ihre Künstlichkeit ist authentisch); er enthält eine angreifbare steile These („Ihre Texte und Videos sind große amerikanische Literatur“); und er disst nebenbei Lady Gaga und Adele. Vielleicht braucht das der Pop-Journalismus, um interessant zu sein.

Eine Frage blieb für mich offen: Niemczyk betont ja, dass LDR viele weibliche Fans hat und das Publikum bei ihrem Coachella-Auftritt zu drei Vierteln aus „Mädchen“ bestand. Da hätte ich mir eine Überlegung gewünscht, worin der Reiz der LDR-Figur für dieses Publikum besteht.

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