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Wo zum Teufel liegt eigentlich Fort Wayne, Indiana / USA? Irgendwo im Nichts leicht abseits des Wegs von der Ostküste nach Chicago. Was kann man schon in dieser Ödnis mit rund 250.000 Einwohnern, die – wie es heißt – wesentlich aus Kirchen und Strip-Clubs besteht, groß machen, als in einer „counter culture rock band“ zu spielen? Das genau tun jedenfalls Derek Mauger (g, voc), Brandon Zolman (b, voc), James Wadsworth (dr) und Ben Carr (spiritual guidance, percussion) seit dem Jahr 2012. Aus ungeklärten Gründen oszillieren ihre Gehirnwellen einfach auf anderen Frequenzen als die der Mehrheit der Fort Wayne-Einwohner. Und mit dem was dabei rauskommt, beweisen sie, dass psychedelische Musik von überall herkommen kann. Land, Sprache, Erde, Kosmos: Whatever – es sind die inneren Werte, die zählen.
Heaven’s Gateway Drugs haben sich einer Gitarrenpop-nahen Spielart der Psychedelic verschrieben, die ich sehr mag. Sie selber bezeichnen es als eine Mischung aus „freakbeat, west coast psych und eastern drone“. Und die Band mischt das verdammt gut. Natürlich schimmert BJTM durch (vor allem im Opener), aber insgesamt habe ich selten eine US-Band gehört, deren Ansatz so genuin englisch klingt (mit Ausnahme des Sprachakzents). Das aber wohlgemerkt völlig entspannt im heutigen Hier und Jetzt, nichts klingt irgendwie retroartig bemüht. Die haben einfach viel Zeug auch aus den Mitt- bis Spät-60ern gehört und sich davon inspirieren lassen.
Wesentlicher Kern sind die durchweg guten Songs, die – natürlich – mit etlichen komischen Geräuschen angereichert werden, wie man es von der Psychedelic ja völlig zu Recht erwartet – sonst ist es ja meist eher keine. Loops, leichter Fuzz, Flanging & Phasing, Keyboard-Drifts, auch Sitar-Klänge schauen mal vorbei. Und, sehr wichtig für Psych-Pop, wie ich finde: Die können singen bzw. sie wissen was man mit Stimmen tun kann, und sie können auch die doppelbödigen Texte schreiben, die es braucht. Die wissen sehr gut, was sie tun wollen und sie tun es genau so.
Tolles Album. Eine der schönsten Scheiben für mich im fortgeschrittenen Jahr, deshalb hier die Empfehlung.
Heaven’s Gateway Drugs – Apropos (Vö: 18. Oktober 2014)
1. Read Between The Lines 04:03
2. Gone To Ground 03:47
3. Apropos 03:44
4. Hate/Love 03:42
5. Underwater 03:09
6. Six Steps 04:06
7. Secrets 03:49
8. What It’s Like To Die 05:09
9. Fall Back Down Again 04:59CD / Download / Reinhören auf Bandcamp
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WerbungHier zwei aktuelle Videos:
Eins von der Band selber, gestern erschienen: Gone to Ground
Und ein sehr schönes von einem guten Videokünstler, der Opener des Albums: Read Between the Lines
Die sind wirklich gut, die Jungs. Jetzt hören.
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The only truth is music.Bin neugierig geworden. Wird geordert. Bezugsquelle?
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Also nicht physisch?
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Wenn Schallwellen physisch sind, dann natürlich physisch. Mein Hören scheint mir jedenfalls physisch zu sein.
Wenn du meinst, dass ich das nicht auf einem gesonderten Tonträger wie Platte oder CD habe, dann nein, nicht „physisch“.
Zumindest derzeit wohl noch nicht. Das muss ja auch finanziert werden, und das ist für solche Bands nicht immer einfach.
Ein Cover gehört aber zum Download. Und ich könnte es ja auch auf CD brennen, dann habe ich es auch „physisch“. Plus die Texte ausdrucken.
Mir persönlich reicht das zum Hören der Musik. Wenn sie denn so gut ist wie die hier, unterstütze ich die Band, wie es eben geht …
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The only truth is music.Hier gibt es das jetzt auch als CD.
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The only truth is music. -
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