Re: Paul McCartney

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j-w
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maximum rhythm & blues

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Satiee
Ausserdem gibt es diese „Macca-Schelte“ ausschliesslich in Deutschland !

Nein. Liest Du auch englischsprachige Musikmagazine?

PiiijiiiMoment, moment.
Also „Maxwell´s Silver Hammer“ und „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ sind o.k., aber ähnliches aus der Solozeit ist „belanglos“? :doh:

Ich halte Maxwell’s Silver Hammer und Ob-la-di. ob-la-da zwar nicht für Großtaten von Macca (obwohl beide Songs Momente in den Strophen haben, die mir sehr gefallen), es gibt aber unzählige Macca-Platten, auf denen die beiden Tracks absolute Höhepunkte gewesen wären.

Satiee, ich habe die komplette Macca-Discografie was Alben betrifft – halt, nein die letzte mit den US-Standards habe ich mir nicht gegönnt, hatte keine Lust auf die Platte nachdem ich die Vorabsingle gehört habe und die Reviews gelesen habe. Ich mag ihn sehr, habe ihn auch schon oft verteidigt. Vor allem habe ich großen Respekt vor ihm als Künstler. Ich traue mir aber durchaus zu einen schwachen Song und ein ödes Arrangement auch als solches identifizieren und benennen zu können. Ich finde sogar Platten, die man von ihm oft verreißt wie „Back to the egg“, „Flowers in the dirt“, „Off the ground“ oder „Memory almust full“ noch gelungen. Aber durchgehend gut sind sie alle nicht.

Schon sein Debüt ist sehr durchwachsen. Großtaten wie Maybe I’m amazed, Every night, That would be something stechen heraus und werden mit absolut unausgegorenen Ideen gemixt. Ram war da schon besser, auf jeden Fall viel besser als Wings Wild Life, wo eigentlich nur Oh woman oh why noch heraus sticht. Band on the run ist top, Venus and Mars immer noch sehr ordentlich, Speed of sound schon sehr mittelmäßig, London town bis auf wenige Ausnahmen (Deliver your children, Girlfriend) unfassbar öde, Back to the egg dann wieder mit frischem Wind und mehr Biss. McCartney II hat mehr Schatten als Licht, Tug of war ist toll, Pipes of peace enttäuschend, Press to play unterirdisch und dann kam die gut geratene und wie ich finde auch durchaus gut gealterte Flowers in the dirt, die nicht ganz so gute Off the ground, die wieder besser geratene Flaming pie, sein feines Rock’n’Roll-Album Run Devil Run (das weitaus überzeugender als das aber auch nicht schlechte USSR-Album war). Driving Rain finde ich sehr gut, Chaos and creation in the backyard einen Tick schwächer aber immer noch gut und Memory almost full noch mal einen Tick schwächer aber trotzdem immer noch gut.

Wenn Du mit mit im Detail über die Qualität der Songs auf diesen Platten diskutieren willst, dann bin gern dazu bereit.

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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue