Re: Rolling Stones – Berlin – Waldbühne – 10.06.2014

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Manichäer

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Kukolorum“Ich habe es bei einem Konzert dieser Kategorie noch nie erlebt, dass so wenig Leute zwischendrin zu den Bierständen verschwunden sind – sonst ein ständiges Ärgernis für mich.“

Sorry, aber wenn man jetzt schon schief dafür angeguckt wird, weil man sich auf einem Stones-Konzert ein paar Bier trinkt – dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Für mich sind Stones-Konzerte immer auch große Partys. Es geht darum Lebefreude zu zelebrieren, es geht darum die Musik zu feiern, es geht darum auch die mit dieser Musik verbundene Lebenseinstellung zu feiern. Nicht umsonst heißt es auf dem Cover einer ihrer ersten Scheiben, dass die Stones mehr als nur eine Band sind, nämlich ein „Way of Life“.
Wie sieht’s denn mit Tanzen aus? Ist das noch erlaubt? Mir fällt es nämlich verdammt schwer, mich bei dieser Musik wie ein spießiger Buchhalter irgendwo ruhig zu verhalten und möglicherweise die Songabfolge mitzuschreiben und jede einzelne Geste der Akteure auf der Bühne zu analysieren und zu interpretieren. Das hat für mich weiß Gott nichts mit Rock’n‘Roll zu tun!
Aber mir ist natürlich nicht entgangen, dass die Spezies der Stones-Spießer im Laufe der letzten Jahre rasant vermehrt hat. Als mein damals sechsjähriger Sohn beim 2006er Konzert in Köln einem in der Reihe vor uns (aus Freude und Aufregung) etwas Sprite auf die Jacke schüttet, da hättet ihr mal das Gesicht dieses Oberspießers sehen müssen… Da fiel mir echt nichts mehr, da habe ich nur noch gedacht: Was ist aus den Menschen geworden, die diese aufrührerische Band lieben? Waren die Stones nicht immer der Inbegriff für Wildheit? Heißt „Rolling Stone“ nicht ungehobelter Bursche? Ich kann mich an Stones-Konzerte in den 90ern erinnern, bei denen volle Bierbecher in die Luft geworden wurden. Da muss man dann ja heute wohl mit einer Anzeige rechnen oder wie?
Nee, also Stones-Gigs waren und sind für mich immer kleine Oasen, in denen mal so gut wie alle Konventionen und Gesetze außer Kraft gesetzt werden. Wo man mal ausgelassen sein kann und auch feiern kann. Dass dazu nicht immer ein Besäufnis gehört, ist klar. Aber ein Stones-Konzert ohne ein paar Bierchen – das ist für mich wie, … ja wie alkoholfreies Bier… Und alkoholfreies Bier, sagt ein weißrussisches Sprichwort – ist der erste Schritt auf dem Weg zur Gummipuppe;-)

Rocks off!

Sorry, aber entweder hast Du mich völlig falsch verstanden oder Du bist wirklich total verpeilt :roll:

Im Stade de France hat der Block, in dem ich stand, fast komplett das gesamt Konzert über gestanden. Ich wäre selbst gar nicht auf den Gedanken gekommen, mich zwischendrin zu setzen. Aber wenn man in einer Tribünenreihe steht, die gerade in diesem Stadion sehr eng ist, und es gibt Leute, die während eines Konzertes zwei oder drei Mal rausgehen, um Bier zu kaufen und dann ein viertes Mal zum Pinkeln, dann nervt das. Es nervt genauso, wenn sie ständig quatschen während der Songs. Wenn Du ein Stones Konzert intellektuell nur mit mehreren Bierchen bewältigen kannst, gerne. Aber ganz ehrlich, ich trinke meinen Alkohol lieber vorher oder hinterher oder in einem anderen Rahmen. Ich möchte gerne 120 Minuten eines Konzertes komplett genießen und auch nicht ständig auf die Stühle steigen müssen (denn im Stade de France kommt man sonst gar nicht aneinander vorbei). Bier saufen und dabei Musik hören kann ich auf jedem kleinkleckersdorfer Sommerfest.

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