Re: 05.06.2014 "Groovy 70’s" & "gypsy goes astrays 01" & "gypsy goes jazz 04"

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3. HANNES ZERBE BLECH BAND – Metamorphosen I (Hannes Zerbe, nach Teilen der „Suite für Orchester Nr. 6“ von Hanns Eisler)
Harry Kuhn, Rainer Auerbach (t), Jochen Gleichmann (t, flh), Hermann Anders, Bernd Swoboda (tb), Martin Mayes, Wolfgang Stahl, Reiner Hoffmann, Egon Hellrung (frh), Dietrich Unkrodt, Pinguin Moschner, Georg Schwark (tu), Willem Breuker (ss, as, cl, bcl), Manfred Hering (as), Helmut Forsthoff (ts, ss), Manfred Schulze (bari, cl), Hannes Zerbe (p), Dieter Keitel (d)
Solisten: Harry Kuhn (t), Manfred Hering (as), Wolfgang Stahl, Reiner Hoffmann, Egon Hellrung (frh)
AMIGA-Studio Berlin, 9.-15. Januar 1984 („Hannes Zerbe Blech Band“, Amiga)

Mit Zerbes Blech Band kehren wir zu einer Art Marsch- oder eher Maschinenbeat zurück. Doch bald gesellen sich so viele Linien zum stapfenden Beat, dass klar wird: auch hier ist für Abwechslung gesorgt. Das Stück basiert auf Musik von Hanns Eisler. Der Pianist, Komponist und Arrangeur Hannes Zerbe war früh bemüht darum, die Mauern zwischen improvisierter und „ernster“ Musik einzureißen.
Die Blech Band setzt sich aus Jazzmusikern (unter ihnen der niederländische Gast Willem Breuker) und Bläsern aus den wichtigsten sinfonischen Orchestern Ost-Berlins zusammen. „Die kompositorische Substanz nimmt einen bedeutenden Teil der Stücke ein und bildet die Grundlage für die freien Improvisationen, die teils kollektiv, teils solistisch ablaufen“, schreibt Zerbe in seinen Liner Notes. Dennoch ist viel Raum für freie solistische Erkundungen. Manfred Hering überzeugt mit einem wilden Solo am Saxophon. Danach fügt sich allmählich alles wieder zusammen, doch die drei Hornisten sabotieren und solieren im Kollektiv über den drei sehr präsenten Tubas. Brachial ist hier eigentlich nichts. Bei aller wilden Freiheit, die Zerbe zulässt, hat man doch stets den Eindruck, alle wissen, was sie tun, das Ensemble wirkt bestens eingespielt. Die Musik ist zwar durchaus ernst, das wird rasch klar, aber sie ist deshalb ganz und gar nicht humorfrei. Für mich bekanntlich Top-100-Stoff, eins der erstaunlichsten Alben, das ich kenne!

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #156 – Benny Golson (1929–2024) – 29.10.2024 – 22:00 / #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba