linnMeine Erinnerungen an Harmonia sind dank Winfried Trenklers „Schwingungen“ nicht ganz so diffus. Jung und biegsam, wie ich war, hing ich an seinen Lippen und am ITT Schaub Lorenz Receiver und verfiel dem, was er mir servierte, willenlos. Harmonia, Cluster/Kluster und Neu! auf einem Sennheiser HD414 waren eines der Mirakel meiner Jugend und sind auf ewig im Herzen verankert. Tracks and Traces auf Rykodisk habe ich dann zwengs anderweitiger Interessen verpasst, aber als das Album vor 6, 7 Jahren hierzulande wieder veröffentlicht wurde, waren Winfried, Herr Sennheiser, Michael, Hans-Joachim und Dieter wieder unter meiner Bettdecke und hatten sogar ihren Kumpel Brian mitgebracht. Was für ein Fest, was für eine Sentimental Journey, die aber nicht nur das war, sondern die erneute Bestätigung, was für grandiose Musik hierzulande produziert wurde.
Den Namen Winfrid Trenkler ‚(mit 2x „i“) musste ich erst mal googeln. Ich lebte und lebe nicht im Sendebereich des WDR, daher kannte ich ihn nicht. ITT Schaub Lorenz dagegen ist mir ein Begriff und an diese Sennheiser-Kopfhörer mit den gelben Schaumstoffpolstern erinnere ich mich auch noch! 
Ja, was für großartige Musik hierzulande in der ersten Hälfte der 70er produziert wurde, aber am Ohr des breiten Publikums fast vollständig vorbeiging. Was für ein Jammer, was für eine vertane Chance, eine eigene popmusikalische Tradition zu entwickeln. Aber da waren die Musiker dem Publikum wohl zu weit voraus. Auch ich entdecke das erst retrospektiv – verzeihlich wenn man bedenkt, dass ich damals noch zur Grundschule ging.
Parallel höre ich gegenwärtig auch den Miles Davis der ersten Hälfte der 70er. Manchmal meine ich Parallelen zu hören zwischen der Experimentellen Popmusik dieser Zeit aus Deutschland und Miles‘ elektrischer Phase. Und vielleicht gibt es da mit Karlheinz Stockhausen, der für Miles und Teo Macero ein Einfluss war und bei dem Irmin Schmidt und Holger Czukay von Can studiert hatten, sogar einen gemeinsamen Anknüpfungspunkt?
Hier jetzt:
Cluster – 71 (1971)
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)