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@ Flatted Fifth
Stimmt, ich habe kaum Zugang zum Album und kann mir auch gut vorstellen, dass es im Forum den ein oder anderen weiteren Sympathisanten (außer Dir) gibt.
Ich versuche es noch mal kurz zu erklären. Nehmen wir als Beispiel: „Everything is you“
https://www.youtube.com/watch?v=ozkZ3e0Kaw8
Lorely Rodriguez schraubt sich im Refrain immer weiter in die Höhe, was im langgezogenen, ca. 10 Tönen/Halbtönen umfassenden „You“ endet. Dieses kunstvolle Stilmittel („eine auf und absteigende Linie um einen Ton“), mit welchem sie vokale Stärken zelebriert, kommt in nahezu jedem Track vor. Mir ist das zu beliebig. Es bewirkt außerdem, dass die Musik nicht tight wirkt, und somit das Gegenteil von urban und zeitgenössisch ist. Ich wünschte, sie würde sich öfter für einen Ton entscheiden.
Die Beats und Soundflächen sind schon recht gut (den finanziellen Mitteln entsprechend), es findet sich aber nichts, was es so nicht schon vor 5 Jahren gegeben hätte. Die Kompositionen selbst sind mir oft ebenfalls zu unentschlossen, passen dadurch aber recht gut zum Gesangsvortrag. Entmantelten R&B mache ich nur selten aus. Für mich ist es elektronischer Singer-Songwriter-Dream-Pop. Das findet sicher seine Freunde, ist für mich aber nicht zu vergleichen mit der elektrisierenden und ausformulierten Messlatte einer FKA-Twigs. Die einzigen Parallelen sind elektronische Grundierung (grob) und Gesang in 3. und 4. Oktave.
Ich möchte niemandem den Spaß verderben. Das sind meine 2 Cents.
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