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Ein Vorstoß in das Herz der elektronischen Klangverarbeitung
Autechre – Amber (1994)
Kaum zu glauben: Amber wurde vor jetzt schon 20 Jahren veröffentlicht. Aber erst vor ein paar Tagen ist es mir gelungen ein günstiges gebrauchtes Exemplar dieses Album zu ergattern, das rätselhafter Weise out of print ist.
So paradox es klingt, scheint mir bei Autechre elektronische Musik gleichzeitig technoid und organisch zu sein. Da gibt es die kalt und mechanisch klagenden beats, die bedrohlich dröhnenden Klangflächen aber es klingt nie so, als wären es vorprogrammierte Sounds, sondern so als wäre die Elektronik mutiert und hätte ein Eigenleben entwickelt. Elektronische Tanzmusik, zu der man nicht mehr tanzen kann. Diesem funktionellen Zwang gibt es auf Amber nicht und am interessantesten sind Autechre sogar dann, wenn sie die Strukturen der Musik so weit auflösen, bis die Klänge frei im Raum zu schweben scheinen.
Klassisches Album, das auch nach 20 Jahren noch beeindruckend klingt.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)