Re: Sia – 1000 Forms of Fear

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nicht_vom_forum

Registriert seit: 18.01.2009

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DE64625Mich würde ja zuerst mal interessiern, warum Du die Frage nur mir und nicht auch Wenzel stellst.

War Zufall. Vielleicht davon beeinflusst, das Du nicht nur ein Ein-Wort-Posting verfasst hast.

Und die Einschränkung „An dem was wirklich zu sehen ist“ finde ich schon sehr speziell, denn natürlich geht es nicht um das, was wirklich zu sehen ist.

Worum geht es denn sonst? Man kann einen Verfasser nicht für sämtliche Interpretationen seines Werks verantwortlich machen, auf die irgendeine Minderheit kommen könnte.

Aber natürlich sind die 10.000.000 Klicks (auch wenn die Zahl vielleicht nicht ganz authentisch wäre) nur der tänzerischen Leistung der Darstellerin, der manche ja ihr richtiges Alter nicht ansehen, oder nein der überrageneden Qualität des Songs geschuldet.

Willst Du damit wirklich unterstellen, dass diese Klicks (fast) ausschließlich von Pädophilen kommen?

Die Diskussion Anfang des Jahres muss ich wohl verpasst haben, ich lese schon lange nicht mehr alles hier, speziell nicht Diskussionen um Sendungen wie The Voice Kids oder eventuell auch die Mini-Playback-Show (gibt’s die wirklich noch irgendwo?)

Ich meinte keine Diskussion hier im Forum, sondern die gesamte Diskussion, die durch die Edathy-Affäre hervorgerufen wurde. Dadurch wurde hier in Deutschland die Verbindung „nackt = Sex“ in Bezug auf Kinder derartig in den Vordergrund gestellt (im Gegensatz zu allen anderen Assoziationen, die man mit Nacktheit verbinden könnte), dass ein Video wie das zu Chandelier hier in Deutschland kaum noch unvoreingenommen gesehen werden kann.

[…] ist die wohl intendierte Botschaft hier in zwei verschämt kurzen Strophen untergebracht, während die weit eingängigere Refrainzeilen in zahlreichen Wiederholungen von (u.a.) „123 123 drink“, „I’m gonna live like tomorrow doesn’t exist“ und „Keep my glass full until morning light“ diese „Bedeutung“ völlig konterkarriert. Nun ja, die Zielgruppe wird sicherlich die wahre Bedeutung des Songs umgehend erfassen „123 123 drink“.

Ich ziehe mal meine Interpretierhosen an: Text ist ein Aspekt, die Musik ein anderer; und zusammengenommen höre ich in Chandelier eigentlich weniger eine Person auf einer Party, die gerade feiert, als eine Person, die in der eigenen Wohnung sitzt, sich vorstellt, wie es wäre, jetzt draussen zu feiern und Spaß zu haben, aber sich aber nicht raus traut. Vergleiche Chandelier als Ganzes doch mal mit direkt mit z.B. Get the Party started (hier mit vietnamesischen Bonus-Untertiteln).

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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick