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Klar, Harlem Square wird Dir näherstehen, in gewisser Weise ist Copa unverschämt. Aber eben auch unverschämt gut gemacht, unverschämt souverän, unverschämt lässig. Als historisches Dokument, um zu ermessen, wie Cooke die ganze Klaviatur bespielen konnte vom Raw Soul bis zur Galadiner-Eleganz, unverzichtbar.
Womöglich aber wirst Du die Soul-Stirrers-Aufnahmen als den heiligen Gral empfinden. Die sind zum Teil umwerfend, noch roher, enthusiastischer als Harlem Square, da redet der auf seinen Popaufnahmen so beherrschte Cooke quasi in Zungen. Auf den Wunschzettel gehört deshalb auch das Live-Dokument „The Great 1955 Shrine Concert“ (mit den Soul Stirrers und anderen) – ist das noch Gottesdienst oder schon Sex-Orgie, Hexenzauber, schwarze Magie? Da gerät der große Sänger wirklich außer sich – und hat doch immer noch alles im Griff, vor allem sein Publikum, das derart durchdreht, dass man die Leute beim Zuhören förmlich vor sich sieht, wie sie sich die Kleider vom Leib reißen vor lauter höllisch himmlischer Verzückung. Mannomann, Sam Cooke, muss ich da schwärmen.
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