Re: Trans

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ragged-glory

Registriert seit: 22.03.2007

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Wie gut, dass Dich Deine Einschätzung intuitiv zu irritieren scheint. Klar könnte man jede Lead-Guitar-basierte Band mit „Gegniedel“ abtun, aber weil das natürlich eine negative Note hat, macht man das nur bei Bands, die man scheiße findet.

Wenn man sich aber auf diese unglaublich dichten Gitarren-Arrangements konzentriert einlässt, merkt man, wie sehr sich Butler und McKeown umspielen, spontan Motivwechsel einflechten, die derart rhythmisch verankert sind, dass es eben nie nur nach „einer-schrubbt-die-Backbeat-Akkorde-und-einer-tobt-sich-aus“ klingt – womit man getrost das „Gegniedel“-Urteil über Bord werfen kann.

Wie unfassbar lässig bei „Lights“ das Tempo subtil angezogen wird, zeigt dass Vorchers (Drums) und Volk (Bass) nicht einfach nur „Rhythmus-Knechte“ sind, die den Gitarristen sklavisch das Sound-Fundament bereiten würden. Die Kategorie „Jazz“ passt nur insofern, da viel Swing dabei ist, aber die Formation ist natürlich eher „Rock“. Und dennoch ist es kein „Jazz-Rock“, ganz salopp formuliert: „The New Wave Of Post-Rock“.

By the way: mit Television bist Du nicht vertraut, Mag? Die standen hier Pate, sagt auch Butler, der sich fragte, warum sich keine Band mehr an so etwas versucht.

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