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Napoleon DynamiteDa sämtliche Singles, Alben und EPs, die seit „Video Games“ veröffentlicht wurden, merklichen Nachhall hinterließen und von der Musikpresse erwartet, besprochen & diskutiert wurden, halte ich es nicht für sehr wahrscheinlich, dass Lana Del Rey noch ernstzunehmend auf einen einzigen Track reduziert wird.
Was ist denn das für eine Argumentation? Es ist nur normal, dass Künstler/Interpreten, die einen so großen Hit wie „Video games“ haben und die Selbstinszenierung beherrschen, im Anschluss ausufernd behandelt werden, auch wenn die musikalische Qualirtät das eventuell schon nicht mehr rechtfertigt.
Über den Nachhall sprechen wir vielleicht in ein paar Jahren nochmal, ich halte schon allein den Veröffentlcihungstermin für ein Indiz, dass die Plattenfirma nicht auf die „Qualität“ des Albums vertraut, sondern eine sichere Topplatzierung in den Hochsommer-Charts abgreifen will.
Und mein Lieblingsbeispiel für ein Thema, dass wochen- bzw monatelang die Medien beherrschte und dann bei Beschluss in Nullkomma gar Nichts dem Vergessen anheim fiel, ist der berühmte Hebel in der Eurokrise. Soll heißen: Das Vergessen kann heutzutage ganz schnell kommen!
Der Vollständigkeit halber, ich reduziere Lana auf zwei Titel
Napoleon DynamiteMan muss es natürlich nicht mögen, aber gibt es im Augenblick einen anderen Release als dieses „nette zweite Album“, der ähnlich umgreifend von jedem registriert wird, der sich für aktuelle Popmusik interessiert? Da reicht sogar schon der Blick auf das Forum.
S.o., das ist nur natürlich, dass bei einem solchen Thema jeder mitreden „kann“/will oder sogar muss (die Musikpresse). Übrigens: das noch nicht einmal erschienene neue Yes-Album hat hier sogar schon deutlich mehr Beiträge als die Lana-Scheibe; zugegeben von „nur“ 23 Mitgliedern, aber bei einem großen Thema wie Lana will halt jeder, der sich für aktuelle Popmusik interessiert inkl mir mitreden, unbeachtet irgendwelcher Kompetenzen. Das beweist einfach überhaupt nichts, denn weder dieses Forum, noch die „Musikpresse“ und wer sich dafür hält, halte ich heutzutage für verlässliche Indikatoren für musikalische Qualität, die dem Test der Zeit standhalten wird.
Der Test der Zeit ist für mich der einzige verlässliche Indikator für Qualität, alles andere ist Kaffesatzdeuterei. Und da nehm ich mich nicht aus (ich kaufe mir ja auch ständig aktuelle Alben, aber bei weitem nicht alle will ich nach zwei, drei Jahren noch hören)! Und ich deute halt, dass „Ultarviolence“ ähnlich wie „Born this way“ und demnächst sicher auch schon „Artpop“ in etwa 5 Jahren zu Ramschpreisen wie Sauerbier angeboten wird, während „Born to die“ (und wahrscheinlich auch „The Fame Monster“) regelmäßig Käufer finden wird. Schau’n wa mal.
Aber damit soll’s von meiner Seite zu dem Thema erst mal wieder genug sein, es gibt wie zu allen Zeiten genug gute Musik, der man sich zuwenden kann; ich muss mir diese Scheibe natürlich weder schönhören, noch mich dauerhaft über ihre angeblich mangelnde Qualität äußern. Viel Spaß all denen, denen sie gefällt.
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Was nutzt es denn, einem alten Ochsen, der nur ein einziges Sprüchlein draufhat, in's Horn zu kneifen?!