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chocolate milkEr befindet sich auf fast jedem Albumcover, ja, aber das würde ich eher unter Kosten einsparen verbuchen. Im besten Fall hat man dann noch einen guten Fotografen in seinem Freundes- oder Bekanntenkreis und schon ist etwas mehr Geld für andere Dinge übrig (und ich meine nicht für nen Gucci Anzug und den regelmäßigen Weg zur Kosmetikerin usw. – soll es ja auch geben, aber hier scheint mir das nicht der Fall zu sein).
Viele Kompositionen mit Orchester = großes Ego, oder wie? Und „Sprache und Musik benutzten um Aufmerksamkeit zu erregen“, nein. Er ist belesen, da liegt vieles einfach nahe und er macht es, weil er Lust drauf hat. Würde er Aufmerksamkeit erregen wollen, dann müßte er andere Musik machen, so wird das nichts. Ist doch ein sehr übersichtlicher Rahmen, in dem er überhaupt stattfindet. Und auf der Bühne und auch in Interviews finde ich ihn sehr angenehm, humorvoll und auf dem Boden geblieben.
Eitel und selbstverliebt sieht, in meinen Augen, ganz anders aus.
Sorry, habe deinen Beitrag wie auch die folgenden komplett übersehen.
Ich glaube aber nun wirklich nicht, dass er auf jedem Albumcover ist, weil er Kosten sparen will. Die Albumcover waren ja in ihrer Zeit eher aufwendig.
Ich finde ihn persönlich schon distanziert. Er hat Humor, aber er ist definitiv nicht der Buddy des Hörers, er wahrt Abstand. In Habitus und Gestik erinnert er mich schon sehr an die englische Oberschicht, auch wenn er aus NI kommt. Er ist immerhin des Sohn eines Bischofs, er musste nicht in der letzten Reihe sitzen.
Man sollte meine Aussagen nicht missverstehen. Er inszeniert sich gerne in seiner Musik. Man kann auf unterschiedlichem Weg Aufmerksamkeit erzeugen, Neil Hannon macht es, indem er Neil Hannon in den Mittelpunkt stellt – und zwar nicht, indem er die Nähe zum Publikum sucht, sondern indem er Distanz aufrecht erhält und sich als Beobachter inszeniert – seiner Umgebung, aber vor allem auch als Kommentator seines eigenen Lebens. Es gibt viele Songwriter, die nach innen schauen, aber Hannon ist ein Gesamtkunstwerk, das auch von anderen ob seiner Eloquenz und sophistication gewürdigt werden soll. Das wurde ihm von den Rezensenten ja zum Vorwurf gemacht.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.