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c452hlaut.de gibt 2/5.
Letztlich überzeugen gerade einmal zwei Stücke. Beide stammen aus den Aufnahmen zu „Dangerous“ und hätten ohne Weiteres so manchen Füllstoff der Marke „Why You Wanna Trip On Me“ oder „She Drives Me Wild“ verdrängen können und so die Qualität des Albums gesteigert. In der phonetischen Zwangsjacke „Slave To The Rhythm“ harmonieren endlich Timbalands MRT-Beats mit Lied und Jackson.
Ich finde „Slave To The Rhythm“ von Timbaland stinklangweilig. Ein einziger hektischer Rhythmus zieht sich durchs ganze Lied, kann ich nicht empfehlen. Finger weg.
Warum „Do You Know Where Your Children Are“ nicht zu Lebzeiten des Sängers veröffentlicht wurde, liegt auf der Hand. Noch heute bieten Titel und Text, der das Thema Kindesmissbrauch behandelt, genug Angriffsfläche für Jackson-Gegner. Von diesen Eindrücken abgelöst bildet sich mit hämmerndem Bass, flimmernden Synthesizern, rostigem Gitarrensolo und einem empathischen Refrain ein mitreißender Song. „She wrote that she was tired of step-daddy using her / Saying that he’ll buy her things while sexually abusing her.“
Hier stimme ich überein, der ist großartig.
Hinter dem von einer akustischen Gitarre geprägten „A Place With No Name“ verbirgt sich Americas „A Horse With No Name“, das textlich überarbeitet nur im Refrain deutlich von dessen Melodieführung abweicht. Für „Xscape“ lassen die Norweger von Stargate davon nichts mehr übrig. In ihrer Interpretation, die die Talsohle der Platte darstellt, klingt Jackson wie ein Alleinunterhalter, der zwischen Sahnetorte und Erdbeerkuchen verzweifelt versucht, die überschaubare Menge mit dem „Bad“-Bonus-Track „Leave Me Alone“ anzuheizen.
„A Place With No Name“ hat nun eine eigene Identität und ist nicht mehr nur ein Song über eine Jenseitserfahrung, der sich die Melodie von America geborgt hat. Ich mag ihn sehr.
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