Re: ROLLING STONE: April 2014

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anita

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AnnaMaxIch habe eben den Artikel über die Ramones gelesen und setze mich jetzt mal in die Nesseln.
Ich halte die Ramones für eine der am weitesten überschätzten Bands. Es wundert mich nicht, dass Konzerte am Anfang nur eine halbe Stunde dauerten. Länger hätte ich das auch nicht durchgestanden. Und ich widerspreche der These am Ende des Artikels, dass die Ramones – so es sie noch gäbe – heute Stadien füllen würden. Mitnichten!
Ein paar witzige Textfragmente seien ihnen zugestanden. Aber im Vergleich mit anderen Bands – z.B. The Clash – leben die Ramones nicht von ihrer musikalischen Relevanz, sondern nur von einem Mythos, den ich nicht begreife.

Ich unterschreibe jedes einzelne Wort! Endlich sagt’s mal einer! :-) Für meine Begriffe waren die Ramones genau 1976 wichtig, als sie mit ihrem Dilettantismus für einen kurzen Moment eine Vorreiterrolle spielten. Danach blieben sie musikalisch alles schuldig, schafften nur noch hin und wieder mal einen brauchbaren Song und machten es sich in ihrem Mythos bequem, dem dann auch einer nach dem anderen von ihnen zum Opfer fiel. Was von ihnen bleibt ist das Outfit und der zweifelhafte Trick, sagenhaft schnelle Achtel runterzudreschen. Bisschen wenig.
Natürlich kann man jetzt stundenlang darüber philosophieren, wie wahnsinnig wichtig Dilletantismus im Pop ist, aber im Falle der Ramones bleiben trotzdem ein sehr dünnes Gesamtwerk und ein emotional/musikalisch arg eingeschränktes Ausdrucksspektrum.

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"Du nicht, Schickelgruber!" (Der Wendepunkt, Klaus Mann)