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TheMagneticFieldIst ein jahrelang aufgebautes Vorurteil, das sich dadurch nährt, dass die deutschsprachige Musik im Bild des Journalismus meist eigentlich nur dann funktioniert, wenn sie auf dieser Diskurs-Ebene + möglichst sperrig vorgetragen agiert. Weil deutsche Sprache und Wohlklang oder Popgewand, das passt gar nicht zusammen und ist im besten Falle höchst banal (was natürlich vollkommener Quatsch ist, ich höre gleich mal wieder „Anfänger“ von Virginia Jetzt!). Die snobistische „Ich erklär euch mal die Welt“ Attitüde der betreffenden Künstler, ist dann noch das i-Tüpfelchen. Nimm mir doch jetzt bitte nicht diese Vorurteile.
Komm‘, Mag, verschenk sie, sind sowieso nicht mehr viel wert.
Ich finde, man kann das ganz gut trennen, auch wenn ich Deine Wahrnehmung teile. Ich würde diesen Punkt aber weiterfassen: Gerade im Journalismus besteht ja ein großes Anliegen, Dinge aufzubereiten – dass dabei ein dreibödiger, auch politischer Text, mehr Fundament liefert, als ein leichter Popsong mit zwölf Zeilen, versteht sich ja von selbst. Und davon ab, lässt es sich eben drehen, wie man will: Zumindest sprachlich ist ein Text von den Tocos eben bedeutend vielschichtiger als einer von Jennifer Rostock. Trotzdem muss „sperrige Musik“ nicht gleichbedeutend mit Gefühlslosigkeit sein, finde ich.
Aber wie Du weißt, gibt es auch bei mir keine Attitüde, die ausschlaggebend wäre. Bei mir leben Platten von Karamel, Der Plan, Ich & Ich, Blixa Bargeld, Die Ärzte und Rio Reiser friedlich nebeneinander.
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Hold on Magnolia to that great highway moon