Re: Ja, Panik – Libertatia (31.01.2014)

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notdarkyet

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IrrlichtSorry, mich spricht das wirklich gar nicht an. Ich erinnere mich noch ganz gut daran, wie hier letzthin der Vorgänger von einigen angepriesen wurde, schon damals sich aber alles in mir gegen diese Texte samt zugehöriger Attitüde streubte – und ich jetzt erschreckt wahrnehmen muss, dass auch der Titelsong wieder Fluchtnot in mir erzeugt. Davon ab, dass ich die Vermengung von englischen und deutschen Texten meistens ganz gräßlich finde (zumal auf diese Weise), erwecken Ja, Panik bei mir auch beständig den Eindruck, dass sie sehr wohl um ihre Cleverness wissen und daher vorsichtshalber noch ein paar besonders banale Floskeln einbauen („Nur die sisters and brothers/Und all die andern lovers“, aargh!).
Für mich klingt das unerträglich steif und angestrengt, brutal bieder und halt eben auch tödlich nervig.

Kein „Sorry“ nötig. Konnte das „boah, ne“ halt nicht genau übersetzen… ;-)

Auf der DMD KIU LIDT gefällt mir genau der Titelsong sehr gut. Dieser aber in seiner Gesamtheit. Das dt-engl. als Stilmittel passt zu den Jungs und ihrer musikalischen Herkunft (hat wohl auch viel mit der „Wiener-Szene“ zu tun). Das Augenzwinkern dabei höre ich doch aus jedem Riff und jeder Textzeile.
Wo du „steife“ und „angestrengte“ Klänge hörst, meine ich durchaus eine gehörige Portion Selbstironie, Sarkasmus und zugleich politische Aussage zu erkennen. Ich kenne die Band allerdings auch aus politischen Zusammenhängen und weiß ob derer außermusikalischen Präsenz. (Was kein Qualitätsmerkmal für ihre Musik ist!; Trotzdem kenne ich kaum ein politisch engagierteres Musikprojekt im deutschsprachigen Raum). Die „banalen Floskeln“ sind wohl Selbstironie in Reinstform. Funktioniert bei mir auch meist nicht, weiß ich aber zu schätzen.

Das neue Album habe ich noch nicht gehört.

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