Jan Wölfer schrieb:
Song Nr. 3 oder 4 fängt an wie „If not for you“! Zum Glück bauen sie noch eine kleine Variation in den Riff, aber so was kann man doch nur als Zitat verstehen, oder was meint ihr?
Jan, Du meinst bestimmt Song 3: Mrs. Morgan, für mich hört sich das allerdings mehr nach dem Sweet Jane Riff von Velvet Underground an, was ja auch schon in Thokei`s geposteter excellenten, ausführlichen Rezension erwähnt wurde. Andererseits liegen beide Riffs wiederum auch sehr nahe beieinander und für mich ist dies gelungener Zitatpop.
Jan Wölfer schrieb weiter:
Ich vermisse dann doch etwas Leidenschaft im Vortrag. Sie singen beide doch sehr abgeklärt. Die Melodien sind angenehm, aber berühren mich nicht. Und die Instrumentierung ist mir zu unaufdringlich. Zu mellow. Wenig Dynamik, kein Ausbrechen, die Stimmung bleibt auf einem Level.
Für mich ist da eine ganze Menge Leidenschaft im Vortrag, halt nicht so dick aufgetragen und kein „rumgepose“ und auch kein „rockism“, aber mich berühren gerade diese Stimmen, aus denen ich auch öfters vermeintliche vergangene Verwundungen heraushöre die ihre kleinen Geschichten angemessen umsetzen.
Bei mir hat das Werk auf Anhieb „gezündet“, allerdings sind die Go-Betweens mir auch schon sehr lange geläufig. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die unaufdringlichen Melodien bei mehrmaligem und vor allem aufmerksamen Hören (das Reinhören im Plattenladen funktioniert nach meinen Erfahrungen meistens nicht wirklich um einer Platte gerecht zu werden :D ) langsam aber sicher in die Gehörgänge einschleichen und dann nicht mehr verschwinden.
Im Gegensatz zum gelungenen Comeback Friends… halte ich das neue Album für geschlossener, auch wieder mehr ein Band-Album als das gemeinsame Werk zweier Solokünstler. :band: :geist:
--
Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.