Re: Die besten Konzerte 2014 (so far)

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gypsy-tail-wind
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gypsy tail windUPDATE

* * * * *
Alex Huber/Colin Vallon/Christian Weber – WIM, Zürich – 28.2.
Tonhalle Orchester Zürich, Ton Koopman – Bach: Johannes-Passion – Tonhalle, Zürich, 4.4.

* * * *1/2
Randy Weston & Billy Harper – Moods, Zürich – 9.4.
Lars Vogt – Bach: Goldbergvariationen; Beethoven: Sonate Op. 111 – Tonhalle, Zürich – 25.2.
Barry Guy New Orchestra & Small Formations – Taktlos, Rote Fabrik, Zürich – 23.5.
Christian Weber Solo – Zürich – 1.3.

* * * *
Howe Gelb & Band – El Lokal, Zürich – 24.2.
Colin Vallon Trio (Patrice Moret, Julian Sartorius) – Moods, Zürich – 5.3.
Tonhalle Orchester Zürich, Bernard Haitink – Beethoven: Missa Solemnis – Tonhalle, Zürich – 27.3.
Yves Theiler Solo – Zürich – 29.3.

* * *1/2
Sun Ra Arkestra (dir. Marshall Allen) – Taktlos, Rote Fabrik, Zürich – 22.5.

Zum tollen Guy-Abend habe ich gestern ein paar ganz frische Eindrücke gekritzelt:
http://www.organissimo.org/forum/index.php?/topic/75429-barry-guy-ljco-new-orchestra-etc-etc-etc/?p=1360138

Der Sun Ra-Abend war an sich auch klasse, fast dreieinhalb Stunden Musik, Marshall Allen (wird morgen 90) stand wie üblich die ganze Zeit in der Mitte, dirigierte das Geschehen, gab Anweisungen, wählte die Stücke aus … während die einen Musiker bereits loslegten, wühlten andere manchmal länger in vier Centimeter dicken Stapeln loser Blätter, die haben wohl das ganze Material aus all den Jahren dabei. Allen war auch als Solist klasse, sofort erkennbar natürlich. Daneben u.a. Knoel Scott (Altsax und Tanzeinlage als Dämon in „Angels and Demons“, manchmal Gesang), Vincent Chauncey (Horn), James Stuart (ein exzellenter Solist am Tenorsaxophon, der aber im Getümmel manchmal etwas unterging bzw. dessen Mikrophon nicht genug aufgedreht war), Danny Ray Thompson am Barisax … in der zweiten Reihe hinter den Saxophonen sassen neben Chancey ein Trompeter, Posaunist und Gitarrist – gemäss Programm Cecil Brooks, Dave Davis und Dave Hotep, am Piano sass Farid Barron (er hatte noch ein Keyboard dabei, das aber eher selten zum Einsatz kam), gemäss Programm dann Tyler Mitchell (b), Wayne Anthony Smith (d, perc), Elson Nascimento (perc) und Stanley Morgan (perc), sowie – das grosse Problem des Abends – Tara Middleton. Die Dame sang mit solcher Überzeugung falsch, dass man wirklich an sich und der Welt und der Gesundheit der anderen auf der Bühne zu zweifeln begann … kaum ein Ton sass, ihr kratziges Fiedeln war allerdings manchmal ganz hübsch … und anderswo bedauerte man, dass in Europa nicht akuter Mangel an Schlaghölzern bestand, denn auch mit denen war sie komplett arhythmisch. Autsch. Als sie dann ein vom Barisax wundervoll präsentiertes „Smile“ zu zersingen begann, in der Mitte des zweiten Sets, war endgültig Schluss mit lustig. Sehr schade. Sie war leider so präsent, dass das für mich auf das ganze Erlebnis deutlich abfärbte. Keine Ahnung, was der wahre Grund für ihre Anwesenheit ist, aber ihr Mangel an Sangeskünsten kann es nicht sein.

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