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songbirdDa würde ich nicht einmal widersprechen. Von einem vollen Club und Tanzfläche auf Hör- und Kaufgewohnheiten bei der Musik zu schließen, halte ich aber für falsch (ich bin da eher bei nail). Ich würde vermuten, dass mindestens die Hälfte an diesen Abenden eben „tanzen“ geht, sich aber nicht tiefer für die Musik interessiert.
Letztlich könnte nur eine Erhebung Klarheit verschaffen, welche Altersklassen genrespezifisch Musik hören und kaufen. Die wird es wohl kaum geben. Dass sich 20 jährige heute aber durch Dylan oder Elvis Werke hören, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Ausnahmen im persönlichen Umfeld bestätigen die Regel, dieses durchgeknallte Forum jedoch nicht.
Ich hatte ernsthaft überlegt, mal eine solche Umfrage zu starten, vielleicht mache ich das auch. Der Aufwand ist eben relativ hoch.
Ich muss bei Dylan aber wirklich nochmals widersprechen, weil meine persönlichen Erfahrungen (und die sind relativ vielfältig) eindeutig eine andere Sprache sprechen. Dylan ist gerade sehr angesagt bei jungen Leuten. Ich sprach gestern mit einem 29-jährigen, der Dylan sehr mag und das als musikalische Gemeinsamkeit mit seinem Vater herausstellte. Und solche Leute begegnen mir relativ häufig. Sicher, viele stammen aus der Musikszene oder haben entsprechende Verbindungen, aber es sind wirklich nicht wenige.
Joshua TreeGerade aus dem Grund habe ich die beiden genommen, weil sie unterschiedliche Fangruppen haben. Wobei Neil Young in den Naughties ein deutlich jüngeres Publikum als Dylan hatte.
Das hat sich inzwischen vielleicht geändert, Neil Young profitierte damals vielleicht noch von seinen erfolgreichen 1990er-Platten und der Grunge-Verbindung. Das Interesse an Dylan steigt meines Erachtens enorm, wie die Zuschauerzahlen zeigen.
Und hier schließt sich der Kreis. Matana Roberts spielt vor 20 Zuschauern in Hamburg, dass Konzert der Savages fällt gleich mangels Nachfrage ganz aus.
Tja. Auf die komischen regionalen Unterschiede in Hinblick auf die Savages habe ich ja auch schon hingewiesen. In München fiel das Konzert auch aus.
ClauIch weiß gar nicht, ob die sich überhaupt wirklich ernsthaft für Musik interessieren. Im Plattenladen sehe ich diese Altersgruppe jedenfalls nie.
Das überrascht mich. Es gibt ja hier in der Region zwei Kategorien von Plattenläden: In den „ehrlich/handgemacht/Musik starb 1977“-Läden sehe ich Jüngere in der Tat selten. Aber in den Plattenläden, die sich auch an junges Publikum wenden, treffe ich sie häufig an, darunter in letzter Zeit auch überraschend viele junge Frauen zwischen (grob geschätzt) 18 und 25.
songbirdAn Tonträgern besteht wenig Interesse, vermute ich auch.
Es ist wirklich kompliziert. Gestern Abend war ich auf einem Underground-Festival (Zuschauerzahl 400, viele Jugendliche). Die Bands (fast alle Hardcore/Noise-Rock) hatten teilweise sehr aufwändig gestaltete Platten dabei, aber auch jeweils CDs und (zum ersten Mal in dieser Masse): Tapes! Ich habe mich mit einem Bandmitglied unterhalten. Sie haben von ihrem Album 800 Stück verkauft und pressen gerade 200 nach. Eine Firma trat an sie heran mit dem Vorschlag, von dem Album ein Tape herzustellen. Davon hatten sie 100 Stück, 80 sind verkauft. Wie soll man das alles unter einen Hut bringen?
Auf der anderen Seite hören die meisten Jugendlichen natürlich Musik über Streams, Youtube oder ähnliches.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.