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@Mr.Badlands: Mercí für Deinen Beitrag. Ich sehe das Meiste darin sehr ähnlich.
Wenn es Dich beruhigt: Ich überschätze Wilsons Bedeutung als Künstler nicht. Ich war viele Jahre Fan, verfolge sein Schaffen mittlerweile aber nur noch zeitweise (einfach, weil mir sein Werk schlicht zu umfangreich geworden ist) und genaugenommen habe ich keines seiner Alben im letzten Jahr aus dem Regal gezogen. Meine Faszination für Progressive Rock/Metal hat allerdings generell in den letzten Monaten und Jahren mehr und mehr an Boden verloren, u.a aus den von Dir unten genannten Gründen: Man durchlebt beim Hören stets das Revival vom Revival vom Revival, wobei die dritten Epigonen meist schon derart routiniert sind, dass man den Mist versiegelt wieder einschicken will. Ähnlich den verkitschten Coverartworks (meist eine Mischung aus Marillions „Misplaced childhood“, Tolkien und Star Trek), zieht sich diese völlige Profillosigkeit auch durch Musik und Text. Wenn ich mir die Koryphäen dieser Szene heute anschaue, merke ich, dass sie mir fremd geworden ist. Transatlantic? Ayreon? Pendragon? IQ? Zu Hilfe!
Es gibt wenige glorreiche Ausnahmen, für Musiker, die in diesem Sektor momentan unbeschadet ihr Ding durchziehen ohne allzu banal wie vor vierzig Jahren zu klingen (mir fallen spontan Bands wie Oceansize, Opeth, Isis, (Dredg) oder Paatos ein). Und ich finde, Wilsons großes Werk zählt zu eben diesen, da es zwar einerseits voller Anklänge ist (manche sind sogar überdeutlich), aber zu jeder Zeit einfach zu persönlich war, um als nachgestelltes Wegwerfprodukt durchzugehen. Seine Kunst hatte stets eine eigene Note und sein Schaffen ist so nachvollziehbar, wie konsequent.
P.S. „Lightbulb sun“ mag ich auch, es hat aber nunmal nicht nur Großwerke wie „Russia on ice“, sondern auch Müll wie „The rest will flow“.
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Hold on Magnolia to that great highway moon