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Anonym
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Irrlicht@Rossi:
Kind der 90er? Schon möglich…
Wilson ist sicher ein bedeutender und guter Musiker unserer Zeit, aber man sollte sein Werk nicht überbewerten. In den Anfängen von Porcupine Tree hatte die Musik starke Pink Floyd Anleihen, siehe das epische „The Sky moves sideways“ oder ähnliches. Diese Sachen gefallen mir besser als der verstärkte Einsatz der harten Gitarrenriffs in den Jahren ab „In Absentia“. Und seitdem sind bei Porcupine Tree sehr wohl „Nu Metall“ Riffs zu hören oder allgemein ausgedrückt, Wilson war noch nie ein Meister der intelligenten, harten Riffs. Dies fällt bei ihm eher plump aus. Die beste PT Platte ist für mich „Lightbulb sun“, hier findet sich episches „Russia on Ice“, ein spärlicher und intelligenter Einsatz der harten Gitarre und vor allem atmen die Kompositionen. Hier finden sich auch wundervolle Anleihen an die Beatles. Das Album lebt von Vielfalt und wundervollen Melodien, diese sind ihm in den letzten 10 Jahren immer mehr abhanden gekommen.
„The Raven…“ ist ein gute Platte, aber kein Meisterwerk. Das gerade ein Retro Prog Album, das auch noch den Namen Alan Parsons beinhaltet, als neues Meisterwerk bezeichnet wird, spricht doch für die gesamte Prog Szene Bände. Alben, die an die goldenen Jahre erinnern (sprich späte 60er bis Mitte 70er) werde gefeiert und zeigen, das sich Prog Hörer im Inneren nichts sehentlicher wünschen, als ein zweites „Selling England…“ etc.. Nur, es wird, wenn man die Entwicklung der letzten Jahre in diesem Bereich sich vor Augen führt, keine weiter Phase geben, in der derartige Meisterwerke zustande komme werden. Die Prog Szene ist spätestens in den 80er Jahren dermaßen weichgespült worden, davon hat sie sich bis heute nicht mehr erholt. Das intelligente Spiel mit Motiven, die Variationen der Musik, die schrulligen, intelligenten Texte, das ist dem heutigen Prog Rock fast komplett verloren gegeangen. Ich denke, es gibt keine andere Richtung der Rock/Pop Musik, die dermaßen stark von der Vergangenheit lebt und sich die goldenen Jahre zurück wünscht, als es der Prog Rock tut.
Ich würde Wilson generell auch nicht überbewerten, sein ganzes Können spielt er vielmehr im Remastern alter Meisterwerke aus. Wilson hat diese dermaßen verinnerlicht und möchte sie auf keinen durch zu starkes aufpeppen zerstören, sondern entstauben und transparenter machen, so dass z.B alle Spuren besser nebeneinander zu hören sind. Das ist seine größte Leistung und nicht das Retro Album „The Raven…“.
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