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Meine erste Pavement-Platte, es gibt leichtere Einstiege. Ich kann mich heut noch an den ersten Moment erinnern. Malkmus läßt sich Zeit und spielt sich mit einem Em7 Akkord ein, bevor er die denkwürdige Zeile „There is no castration-fear“ singt, sowas hatte ich bis dahin nicht gehört. Es klingt wie eine dieser Wahrheiten, über die man ganz lange nachgedacht hat und die unheimlich banal wirken, wenn man sie in Worte fasst. Es gibt keine Angst vor Kastration, vor Beschränkung, vor Einengung. Bequemes Leben,Vorstadtidylle,Alltag, aber irgendetwas fehlt: „You can’t enjoy yourself, i can’t enjoy myself“. Flucht aus der Sinnlosigkeit,Langeweile :“Maybe we could dance“. Ein Piano mit viel Hall, verloren im Hintergrund, ein Plätschern, ein Song für die Ewigkeit. Diesen Song hatte ich mir dann noch 20 mal angehört, Fenster auf, es war dunkel, kühle Herbstluft, Flugzeuge am Nachthimmel. Viel später habe ich mich mit dem Rest der Platte beschäftigt und war zuerst etwas enttäuscht. Es dauerte einige Zeit bis ich Pavement verstanden hatte.“Von Tagträumen zum endlosen Spiel gezwungen“ trifft es gut.
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I used to be darker, then I got lighter, then I got dark again