Re: Pavement – WOWEE ZOWEE

#907353  | PERMALINK

prodigal-son

Registriert seit: 26.12.2002

Beiträge: 10,779

Ich kaufte dieses Album im Sommer 1996. Es gab drei Gründe. Erstens fuhren ein paar Freunde und ich einige Tage zuvor von einem Wochenendtrip nach Hause. Zwischen dem üblichen stumpfsinnigen Radioallerlei spielte die mecklenburg-vorpommersche Radiostation mal eben einfach „We Dance“. Ein damals guter Freund krakeelte vom Rücksitz, daß wir uns das zugehörige Album gefälligst kaufen müssen, aber nur dieses – „Wowee Zowee“. Mich belustigte diese Kastrationsangstzeile sehr, Sympathie war vorhanden.
Zwei oder drei Tage später ging ich ins Plattengeschäft. Das Cover war der zweite Grund für den Kauf, und der rotleuchtende Sonderpreisaufkleber trug nicht unwesentlich zur endgültigen Kaufentscheidung bei (Die Platte kostete exakt 12 DM).

Beim ersten Hören freute ich mich über das schon bekannte Lied an erster Stelle, die nächsten Songs nahm ich wohlwollend wahr, das verquere „Brinx Job“ war dann die erste Hymne. Etwa 10 Minuten lang, denn dann erklang der für mich bis heute endgültige Pavement-Song: „Father To A Sister Of Thought“. Mich hatte bis dahin noch nie eine derart grandios zum Einsatz kommende Steel-Guitar so intensiv berührt. Was ich aus dem Text ohne Weiteres raushören konnte ergab nicht allzu viel Sinn, aber das machte nichts. Es war neben Blurs „Modern Life Is Rubbish“ mein Album dieses Sommers, ich spielte es all meinen Freunden vor, nicht wenige haben noch das Tape, ohne welches ich sie nicht gehen ließ.

Abschließend sei gesagt, daß das Album noch immer für gelegentliche Überraschungen sorgt, es ist ein eigener Kosmos. Das schaffen über einen so langen Zeitraum nicht viele Platten.

--

If you try acting sad, you'll only make me glad.