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Bevor ich den Text hier reinstelle, den ich zum runden Jubiläum geschrieben haben, will ich eins sagen. Ich bin nicht fertig geworden. Mir fehlen bei diesem Album immer noch die Worte und es war mehr ein Versuch, mein Lieblingsalbum zu würdigen. Ein paar Worte von Euch würden meinen Text nicht so dumm dastehen lassen:
Wowee Zowee wird 10
Heute vor genau zehn Jahren erschien das dritte Pavement-Album und war wohl für die „Crooked Rain, Crooked Rain“-Enthusiasten ein Schlag in die Magengrube.
Ich muss natürlich nicht sagen, wie sehr mehr dieses Album am Herzen liegt, nicht nur die Songs an sich, sondern auch „Wowee Zowee“ im Pavement’schen Kontext, machen das Album in meine Augen so besonders und bestätigt mir noch mal alles, was ich an dieser Band schätze und verehre.
Pavement hätten nach den Gold Sounds von „Crooked Rain, Crooked Rain“ wirklich alles erreichen und die höchsten Höhen und Leitern der Pop-Geschichte erklimmen können. Natürlich etwas übertrieben, aber der Zweitling von Pavement löste allerorten Euphorie aus, zumindest bei denen, die sich wirklich Zeit für ein Album nehmen konnten, denn auch dieses Album ist geprägt von der disharmonischen Harmonie, mit Stephen Malkmus’ unvergleichlichem Gesang und elegischem Gitarrenspiel.
Die Erwartungshaltung für den Nachfolger waren also groß und man wollte nichts weiter, als das ultimative Meisterwerk zu hören bekommen – „Crooked Rain…“ ohne schräge Töne.
Das, was dann am 05.04.1995 das Licht der Welt erblickte, war dann so was wie der kommerzielle Selbstmord und nur das indirekte Wahrmachen der Prophezeihung Stephen Malkmus’ aus dem Song „Here“ vom 1991er Erstling „Slanted & Enchanted“. („I was dressed for success, but success it never comes…”)
Für mich ist „Wowee Zowee“ so was wie der Inbegriff von LoFi. Nicht weil es so klingt, als sei unter einem Keller aufgenommen, sondern weil hier ‚Musik ohne Absicht’ gebündelt ist. Hört sich blöd an, aber damit meine ich, dass ich einfach hören kann, dass das Album kein Interesse daran hat, irgendwelche Pop-Leitern zu erklimmen, sondern der Spaß am Musizieren im Vordergrund steht und hier wirklich eine Band agiert und nicht nur ein Haufen zusammengewürfelter Fremdlinge.
Zerfahrenheit könnte ein Stickwort sein, um dieses Album zu beschreiben, ich nenne es konsequent. Konsequent leuchtete man jedes Extrem einer Musikrichtung aus, und bannte es ebenso konsequent auf Platte. Die Songs selbst scheinen nicht enden zu wollen und Pavement vollführen auf „Wowee Zowee“ das, und hier im Extrem, was sie am besten Können: Spielen, von Tagträumen zum endlosen Spiel gezwungen ;) ……..
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