Re: Jahresrückblick 2013

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vorgarten

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gypsy tail wind
Die Dame auf #4 scheint ja gerade critic’s darling zu sein … auch im französischen Jazz Magazine/Jazzman ist grad was über sie drin – muss ich allerdings noch lesen. Ich habe ihren Namen noch nie gehört. Auch der Mann mit einem Namen wie aus einem Austen-Roman ist mir völlig unbekannt. Und die Lloyd/Moran mochte ich noch nicht hören, weil die (oder war’s Eicher?) bei dem Titel doch nicht den „Aunt Hagar’s Blues“ weglassen können – DOH!

die aunt-hagar-anspielung kapiere ich nicht, aber das album klingt (nach querhören) schon ganz hübsch. lloyd wird wahrscheinlich von ecm gemolken bis er aushaucht, aber moran ist keine schlechte wahl fürs substanzielle umspielen. (die quartett-live-aufnahme von beiden höre ich tatsächlich sehr gerne.)

bei sängerinnen, denen zugutegehalten wird, dass sie stimmlich „alles können“, obwohl man vorher nie von ihnen hörte, warte ich mindestens 5 jahre ab, bevor ich das überprüfe.

gypsy tail wind
Selbst habe ich gestern die Murray-Box durchgehört … ich bin da ja immer etwas unsicher, kann ihn oft einfach nicht greifen, aber einiges ist hervorragend, „Morning Song“, „A Sanctuary Within“ und „Body Soul“ vor allem, gefolgt von „The Hill“ und „Winward Passages“ (da wie auf „Body and Soul“ aber lieber ohne Gesang/Rezitation …). „I Want to Talk About You“ fand ich hingegen ziemlich schwach und „Sweet Lovely“ etwas fahrig (aber ich finde Murray wohl am Ende immer an ein paar Stellen etwas fahrig, wenn ich ihn über Albumlänge – oder noch mehr – höre … das ist wohl Teil des Problems, das ich mit ihm trotz allem irgendwie habe). Aber * * * * sind für die Box mit Sicherheit drin!

ich habe mit murray eigentlich nie probleme, obwohl die momente, in denen er nicht inspiriert ist, als solche immer ziemlich deutlich sind – was mir durchaus sympathisch ist. dagegen kenne ich wenig energetischere und kraftvollere tenoristen, die darüber hinaus einen so tollen sound haben. I WANT TO TALK ABOUT YOU habe ich auch als ziemlich schwach in erinnerung, aber auch BODY AND SOUL mochte ich nie. aber „fahrig“ würde ich murray nicht als attribut anhaften wollen, mir fallen viele aufnahmen ein, wo ihm 6-minütige, dramaturgisch perfekte soli gelingen, aus denen ich nicht einen chorus entbehren wollte (auf der von mir immer wieder gepriesenen FAST LIFE z.b.). die box lohnt sich für mich irgendwie nicht, da ich mehr als die hälfte der aufnahmen daraus kenne, dummerweise gehören die von dir empfohlenen nicht dazu.

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