Re: Beyoncé – s/t

#9061023  | PERMALINK

Anonym
Inaktiv

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Nachdem ich mich die letzten Tage mit dem Album etwas verschanzt habe, sind mir zwei Dinge vollkommen klar:
Zum einen will ich „Beyoncé“ – sofern es mir möglich ist – in seiner Gesamtheit nie wieder ohne diese herrlichen Videos hören. Zum anderen wurde meine hohe Erwartungshaltung, als treuer Fan seit dem Debüt ohnehin schon vorhanden aber durch Irrlichts erfreulichen Enthusiasmus noch einmal deutlich gesteigert, mehr als erfüllt.

Nachdem mit „4“ ja bereits ein Schritt in die Richtung getan wurde, der Fokus von kommerziellen vermehrt auf künstlerische Aspekte gelegt wurde, ist ihre fünfte LP nun das logische Ergebnis einer tollen Entwicklung. Dass die Kritiker sich bei einem ihrer Alben erstmals so einig sind, wundert mich schon unter der Betrachtung folgender Aspekte nicht: Audiovisuelle Verschmelzung, reifere Thematiken, dazu noch dieser Überraschungsrelease.

Kann ich alles durchaus nachvollziehen, wobei ich mir immer etwas schwer tue, von einer Frau wie Beyoncé einen Song wie „Pretty Hurts“ wirklich ernstzunehmen. Sagt sich natürlich alles leicht, wenn man so aussieht, abseits der Message ist das aber natürlich ein toller Track. Überhaupt ist die Produktion großer Trumpf, mir gefallen diese im Pop doch recht unkonventionellen Songstrukturen ebenso wie die herrliche Vielfalt in Sachen Stimmung, Tempo und überhaupt Marschrichtung – auch innerhalb eines Tracks – die auch bei über 70 Minuten kurzweilige Minuten garantieren. Ich mag diese Abwechslung, neben einer funky Disco-Scheibe wie „Blow“ eine dreckige Hip-Hop Nummer wie „Flawless“ auf der Tracklist zu wissen.
Beyoncé geht zwar in meinen Augen gesanglich nicht so an die Grenzen wie am Vorgänger, das muss sie aber auch nicht. Statt den Fokus wieder vorwiegend auf kraftvollen Gesang zu legen, setzt sie ihre Stimme hier vielseitiger ein. Vom lasziv anmutenden Falsetto in „No Angel“ bis hin zum heiseren Krächzen am Ende von „XO“ beweist die Sängerin zum ersten Mal auf Albumlänge konstant ihr riesiges Talent. Dazu funktionieren auch die Featurings ganz wunderbar. Drake schätze ich ja sowieso schon seit seiner ersten EP, auf „Mine“ liefert er aber wieder einen exzellenten Beitrag, ebenso wie Jay-Z und Frank Ocean bei ihren Gastspielen. Lediglich Usher vermisste ich, als ich das erste mal „Rocket“ hörte, dem wäre diese softe R&B-Nummer in meinen Augen wie auf den Leib geschnitten.

Ich bin jedenfalls sehr begeistert und erwische mich dieser Tage egal wo ich bin dabei, mir Tracks wie „Jealous“, „Mine“ oder „Flawless“, praktisch aber das ganze Album, am iPod anzuklicken. Und auch wenn die tollen Videos dann nur vor meinen Augen ablaufen, bin ich trotzdem fasziniert von diesem famosen Album, einem der besten der letzten Jahre.

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