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Witek Dlugosz“Kumiko the Treasure Hunter“ (Forum): Vor zwei Jahren stellten die Zellner-Brüder auf der Berlinale im wunderbaren „Kid-Thing“ ein brutales Arschloch-Mädchen vor. Dieses Mal haben sie eine weitaus freundlichere, aber ebenbürtig seltsame Figur in Szene gesetzt: Kumiko fühlt sich in Tokio einsam und isoliert. Eine VHS-Kassette wird zu ihrem Rettungsanker: „Fargo“ von den Coen-Brüdern nimmt sie für bare Münze. Fest entschlossen, den Schatz zu finden, der im Film vergraben wird, fliegt sie nach Minnesota. Mittellos und in ein Bettlaken gehüllt zieht sie durch Schnee und Eis. Liebenswert spinnerte Geschichte, die leider am Ende den einfachsten Ausweg sucht: eine Traumsequenz. Dennoch sehr sehenswert.
Ich fand das Ende gut. Passt doch perfekt zum Spiel mit Fiktion und Realität des gesamten Films (der schließlich auf einer urban legend beruht).
Witek Dlugosz“God Help the Girl“ (Generation 14plus): Nichts gegen Singen im Film (ich sage nur: die Buffy-Musical-Folge! Hach…), aber im Regiedebüt von Belle-and-Sebastian-Sänger Stuart Murdoch (Drei junge Erwachsene verleben in Glasgow den letzten Sommer vor dem Erwachsenwerden) funktioniert es erzählerisch nicht so recht. Die Szenen dazu erzählen entweder zu deutlich die Songtexte nach oder sie scheinen gar keinen Sinn zu haben. Und noch bedauerlicher: Die Figuren bleiben leider etwas konturlos. Ganz zu schweigen vom vollständigen Fehlen einer Story. Naja, nett anzusehen war es trotzdem. Immerhin hat die Hauptdarstellerin die Songs toller gesungen als die Sängerin auf der schon vor Jahren veröffentlichten Platte, die so heißt wie der Film.
Dafür konnte Hannah Murray, die die Cassie gespielt hat, in meinen Ohren nun leider gar nicht singen. Insgesamt eine durch und durch „nette“, harmlose Angelegenheit. Ein Fest für Oberschenkelfetischisten zudem.
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