Re: Die besten Alben der Musikmagazine 2013

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herr-rossi
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re_editTut mit leid, ich zitiere schon wieder, weil ich so langsam tippe. Diesmal beim Musikhändler unseres Vertrauens: amazon.de: „in einer Welt, die von berechnenden Wettbewerbsgewinnern, künstlichen Plastik-Showacts und billigen Kopien überschwemmt ist, kommt Lorde als echtes Original daher.“ usw..
Mein etwas plumber Verweis auf die Zielgruppenorientierung war dem Gedanken geschuldet, dass in Zeiten, in denen sich jede Verschwörungstheorie nur noch als Verharmlosung der Realität entpuppt, Lorde`s Originalität nur als Vermarktungsmerkmal konstruiert wurde. Zugegeben: Kein besonders origineller Gedanke. Deswegen dachte ich mir: Hau es mal mit 3 Wörtern raus.

„Hebephilie“ hat mit deinen Überlegungen dann aber eigentlich nichts zu tun? Werden ja gerne mal rausgehauen, solche Unterstellungen. Der Erfolg einer Sängerin, zumal einer jungen Sängerin, wird dann als sexuelle Projektion ihrer Hörerschaft gedeutet, weil – die Musik kann es ja wohl nicht sein, hohoho … Das ist dann besonders absurd bei einer Sängerin wie Lorde, die sich einschlägigen Medieninteressen äußerst konsequent entzieht. (Womit ich nicht sagen will, das allein sei richtig und Miley solle sich endlich wieder anziehen. Das muss letztlich jede Künstlerin in jeder Phase neu entscheiden, was sie der Öffentlichkeit geben will und was nicht.)

Klar, es gibt diesen Authentizitäts-Fetisch vieler Musikjournalisten und -hörer und Lorde wird gerne als Gegenentwurf zum vermeintlichen Plastik-Pop gesehen. Anders als bei Adele ist ihre Musik allerdings keine, die sich an ein älteres Publikum und seine Erwartungen an „echte“ Musik ranschmeißt, sondern die Musik auf der Höhe der Zeit macht. Natürlich ist Lordes Geschichte ein Traum für eine Medienkampagne, aber man muss ihr anrechnen, dass sie das Konzept auch durchzieht. Trotz US-No. 1-Hit hat sie ihr Album in Neuseeland mit ihrem dortigen Produzenten aufgenommen. Universal hätte ihr sicher gerne diverse einschlägig erfahrene Co-Produzenten und Co-Autoren zur Seite gestellt.

Über den Lana-Vergleich haben wir schon an anderer Stelle diskutiert. Spätestens bei den Texten hört eigentlich jede Gemeinsamkeit auf.

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