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wahrIch gönne ihr den Erfolg, den sie irgendwann in den 80ern wieder erlangte, nachdem sie kurz vorher noch auf Feuerwehrhauseinweihungen gespielt hat.
Stimmt so nicht. Ihre Karriere war zwar nach zwei gefloppten Soloalben Ende der 70er ein Scherbenhaufen und da hat sie meist vor kleinem Publikum gespielt, aber dann hat sie sich mit ihren Liveauftritten immer mehr hochgearbeitet. Sie stellte eine Band zusammen, die sie die nächsten Jahrzehnte begleitete (Pianist Kenny Moore ist leider Mitte der 90er früh verstorben), und legte den Schwerpunkt auf Rockmusik. Allmählich wurde sie dadurch wieder bekannter. Nicht nur Zeitungen lobten ihre Auftritte immer öfter, auch Kollegen waren begeistert. Schließlich waren es Heaven 17, die ihr ein Comeback ermöglichten. Da sie schon vor einer früheren Zusammenarbeit (1982 „Balls Of Confusion“) von ihrer Stimme so angetan war, wollte die Band unbedingt eine Version von „Let’s Stay Together“ durchdrücken. Schließlich gelang es, Capitol dafür zu gewinnen (zunächst nur den europäischen Ableger; Capitol USA wäre zwar angeblich nicht abgeneigt gewesen, wollten aber eine Rocknummer). Der Charterfolg der Single Ende 1983/84 war dann der Türöffner für den Vertrag für das Album, bei dem man sich entschied es in ähnlichem Stil wie die Single zu arrangieren (der deutlich von dem ihrer Liveauftritte abwich).
„Kurz vorher“ sind in diesem Fall ein paar Jahre! Den Plattenvertrag hat sie jedenfalls nicht in der Lotterie gewonnen.
Vollkommen unabhängig, wie man musikalisch dazu steht, finde ich es sehr bemerkenswert, wie sie, von der Musikindustrie abgeschrieben, sich mit über 40 nochmal mühevoll hochgearbeitet und anschließend sogar noch mal den Durchbruch geschafft hat (in, vor allem für damalige Verhältnisse, sehr hohem Musikeralter).
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