Warum sich „The Wall“ so gut verkaufte, hat sicher mehrere Gründe. Ich würde sparch da beipflichten, dass die Hitsingle da einiges beigetragen hat (ein Format, das für Pink Floyd nicht gerade üblich war). Ich selbst mag das Album sehr, und das übrigens obwohl mir gerade die „Musiktheater“ Teile weniger zusagen. Trotzdem halte ich es in meiner Einschätzung recht hoch, auch wenn mir andere Alben von Floyd besser gefallen.
In der jeweils eigenen Deutung kann ein so „aussageschwangeres“ Konzept für meine Begriffe sehr unterschiedlich aufgenommen werden. Ich war auch enttäuscht, als ich das erste Mal den Film „The Wall“ sah. Die dargestellten Bilder passten überhaupt nicht zu meiner Auslegung von „The Wall“. Ähnlich verhielt es sich ja auch mit dem Hit „Another Brick In The Wall (Part II)“. Missverständlich hielten doch die meisten jungen Fans das Ganze für einen Anti-Schul-Song. In Wirklichkeit beabsichtigte Waters, wie er häufig zu Protokoll gab, einen Song für gutes Lernen. Einige Analysen wollen dies sogar hinter der doppelten Verneinung bei „We don´t need no education“ eindeutig entdeckt haben.
Was mir bis heute ganz gut gefällt am Konzept „The Wall“ ist die Idee, dass so viele kleine Bausteine zu der Mauer um ein Individuum führen. Andererseits ist es schon arges Gejammer und ingesamt depressiv orientiert, das nervt gelegentlich. Unterm Strich ist es für mich aber ein großes Konzeptalbum mit vielen guten Ideen und vielen feinen musikalischen Momenten.
Mal ganz davon abgesehen rollen sich mir – mit Verlaub – die Fußnägel hoch, wenn du hier einige deiner Favoriten nennst. Könnte sein, dass es an meiner Abscheu gegen Musicals liegt. Allein die Nennung von Nightwish in diesem Thread grenzt aber an Beleidigung. Das ist für mich klebriger Fantasy-Mist.