Re: Pink Floyd – The Wall

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imbecilia-dementiae

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Scheinbar kennt ja keiner die „Is There Anybody Out There?“, geschweige denn die im Netz kursierenden Live-Videos von 80/81.

Was Vielen bei der Studioversion abgeht, kommt live zum Tragen: Die sphärischen Floyd. Hier und da verfallen sie kurz mal wieder in ihre alten Ein-Akkord-Cosmo-Ausflipp-Jams, was das düstere Machwerk noch sympathischer macht. Bei „Another Brick… Part One“ wird man sogar an „Careful…“ erinnert. Rick wright zaubert auf dem Prophet V seinen Schwanengesang, während die verstärkte Rhythmustruppe ordentlich grooved. Das Show-Konzept war fast noch genialer als Musik und Text. Man stelle sich das einfach mal vor, dass die Band ne Mauer aufbaut, das halbe Konzert dahinter verbringt und den Zuschauern fast nur die sarkastischen Cartoons von Gerald Scarfe bleiben.
Die originale Show war um ein Vielfaches besser als die 1990er-Version. Auf diese Einfälle kann Roger sich wirklich was einbilden. Man darf die „Wall“ nicht nur als Album sehen, weil sie von Anfang an auch als Show und Film gedacht war. In dieser Hinsicht war dieses Album seiner Zeit weit voraus, obwohl es natürlich auch schon die Sachen der Who gab.