Re: C64-Games, die uns Tage und Nächte raubten

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mr-goldrush

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Ob Ihr es glaubt oder nicht, aber ich habe von meinem Bruder vor einiger Zeit einen C64 geschenkt bekommen. Leider muss ich sagen, dass etwas von dem damaligen Glanz verloren gegangen ist; das liegt aber in erster Linie daran, dass nur eine sehr begrenzte Anzahl Spiele dabei war und meine damalige tolle Sammlung nicht wiederbringt. Dann wäre es mit Sicherheit unglaublich cool!

Ich habe die ursprüngliche „Games“-Serie von Epyx (Summer-, Winter-, California-, World-) wanhsinnig geliebt, bis es dann mit den Nachfolgern
losging, mit „The Games: Summer Edition“ etc. Waren lange nicht so charmant wie die zwar schlichteren, aber wesentlich besseren Vorgänger. Übrigens brachte Epyx später dann noch eine tolle kleine Sportspiele-Reihe heraus, nämlich „Streets-Sports“, von der ich aber eigentlich nur Basketball richtig super fand. Ansonsten fand ich natürlich Soccer cool, hatte es als Einsteck-Modul, eben weil es so total bescheuert schlecht ist, aber dabei sehr kurzweilig. Micropose Soccer wurde dann das beste Fussballspiel meiner Zeit, weil es die Spiele-Ansicht revolutionierte (von oben!), außerden Hallen-Fussball großen Spass machte. Kennt noch jemand das schlechte „Five-A-Side“-Soccer mit den Gesängen „Here We Go, Here We Go, Here We Go….“ – allerdings ziemlich mies. „Matchpoint“ (Tennis!), ebenfalls sehr schlicht gehalten, gab aber einige heiße 5-Satz-Krimis (allerdings natürlich auf der schnellsten Stufe, weil es so erbämlich lange dauerte, bis der Ball über’s Netz flog).

Dann die berühmten Lucas-Spiele – Manic Mansion, Zak MacKraken – Ach, was eine tolle Zeit, wochenlang spielte ich es mit meinem Nachbarn, wobei es verpönt war, die Lösungen aus z. B. ASM einfach nur nachzuspielen. Brachten einen aber hin und wieder glücklicherweise auf den richtigen Weg. Später folgte dann noch Indiana Jones, Murder On The Mississippi, dann ging’s los mit Monkey Island, da war ich schon nicht mehr dabei!

Ansonsten fällt mir jetzt gerade spontan ein:

– Green Beret (obgleich indiziert, aber das machte die Sache damals so toll „kriminell“)

– Ghost ’n‘ Goblins

– Outrun (wenn’s einen Unfall gab, meckerte die Freundin mit einem!) Ach ja, „Buggy Boy“, auch ganz nett!

– To Be On Top (eher für Musikfreaks). Platz 2 war meine beste Platzierung!

– Mini-Putt (sehr schlicht, aber auch sehr lustig und unterhaltsam)

– Last Ninja / International Karate (die Prügel-Dinger halt!), wobei einem bei „Ninja“ die 3-D-Grafik das Spielen doch nicht allzu leicht machte; und bei „International Karate“ gab’s dann nach den Kämpfen, immer diesen Wettkampf, wo man mit dem Kopf Platten zertrümmern musste.

– Natürlich auch die GIANA-Sisters, die ich immer mehr mochte, als den großen Vorgänger „Super Mario Bros.)

Zu Beinn kaufte ich mir noch die Spiele – ich weiß noch, als ich damals von meinen Eltern den C64 bekam, waren da ein kleines Spielepaket dabei (inkl. z. B. Mikey (mit dem BEATLES-Song „A Hard Day’s Night als Instru-Musik!)) und das Game „Time Tunnel“, was ziemlich bescheuert war. Später setzte dann natürlich der rege Tauschhandel ein – ohne Ende Games, die man eigentlich alle gar nicht spielen hätte können, weil’s so viele waren (konnte man damals aber irgendwie doch); Sound-Demos; kleine Porno-Bildchen; das normale Zeug halt!

Genauso wie ich heute ziemlich viele Musikzeitungen lese, studierte ich damals auch die diversen PC-Zeitschriften. Erst 64er, dann Happy-Computer, dessen Spiele-Teil später zu „Powerplay“ wurde. Außerdem die etwas konfuse ASM! „Barbarian“ fällt mir jetzt gerade aus irgendeinem Grund ein, Schwertkampf, faszinierte uns damals, weil man sehen konnte, wie der Kopf abgeschlagen wurde). Ach – das ist schon ein weites Feld. Aus der 64er habe ich mir damals per Maschinensprachen-Editor zwei Programme abgetippt, obwohl das immer eine schreckliche Arbeit war, die seitenlangen Zahlen-Kolonen einzugeben, das waren „Tron“ und „Tetris“ – beide relativ einfach gestrickt, aber mit einem ungemeinen Sucht-Faktor.

„Speed King“ war ein weiteres gekauftes Game, diesmal Motorad, ganz nett und tw. ziemlich schnell (für die damaligen Verhältnisse!).

Jetzt denke ich gerade an meine kleine erste Datasette, die beim Laden der Spiele immer so schreckliche Geräusche machte. Da hatte ich noch kein Floppy und darum dauerte das alles sehr sehr sehr lange. „Ride Over MosKau“, allerdings nicht so toll, wiederum nur die Faszination des Verbotenen (indiziert!). Das sehr friedliche „Pitfall“, dass so war, wie BLUMFELD’s letztes Album, Natur und so.

Nicht so sehr interessierte ich mich damals leider für Adventures – die „Ultima“- und „The Bart’s Tale“ kannte ich nur vom Hörensagen, zu meiner Zeit ging’s los mit den graphisch anspruchsvolleren Sachen wie „Defender Of The Crown“, „Guild of Thieves“, „The Pawn“, „Fish“ und so – alles aus einem Hause, so meine ich mich jetzt zu erinnern. Bevor diese „C64“-Periode irgendwann zu Ende ging, kam gerade „Leisure Suit Larry“ auf, naiv versaut aber charmant…. – leider nie so richtig gespielt.

Unzählige weitere Games, oft nach vertrauten Muster – „Break-Out“-Spiele wie „Arakanoid“, Baller-Spiele a la „Rambo“, der Reiz des Verbotenen („Freitag Der 13.“), Manager-Spiele (Fussball – eines in der primitivsten vorstellbaren Fassung als Basic-Programm, später dann „Football“-Manager mit Spiel-Einblendungen, in die man indes nicht aktiv eingreifen konnte!), Kurioses (das mysteriöse „Happy-Computer-People“, in der man nur durch ein Haus ging, ohne das großartig was passierte – obwohl: Es gab damals so geheime Pokes, so dass sich die Figur auch mal hinsetzte und anfing zu wichsen!) ….. und so weiter!

Wenn ich jetzt aber konkret die Spiele benennen müsste, die mir spontan am Wichtigsten sind, fällt die Wahl wohl auf die angesprochenen Lucas-Spiele. „Manic Mansion“ war so witzig, so kreativ, so romantisch wie „Stand By Me“, sehr schön! „Zak MacKraken“ ebenso großartig, alleine der Effekt, wenn einem von den Mindbenders nach und nach das Gehirn rausgesaugt wurde und man somit immer mehr Fähigkeiten/Befehle einbüsste.). Mit diesen Spielen habe ich Tage, Wochen, Monate verbracht.

Zu den bisherigen „Mein-Arm-Fällt-Gleich-Ab“-Anekdoten möchte ich zu guter Letzt an „Decathlon“ erinnern. Dabei musste man nur Rütteln, bis entweder der Joystick oder aber der Arm kaputt war….. – Na ja, als man dann älter wurde, konnte man diese Fähigkeiten dann immer noch ganz gut anderweitig einsetzen :-)

Haben diesen Thread erst heute entdeckt – ich denke noch mal ein bißchen nach, schwelge dabei in Erinnerungen…. – bestimmt fällt mir noch was ein, was unbedingt Erwähnung finden sollte, ich aber jetzt noch vergessen habe.

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