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Mick67Ich habe „Scratch My Back“ bisher einmal durchgehört, was sicher kein fundiertes Urteil erlaubt. Aber ich fand sie unglaublich langweilig, perfekte Beerdigungsmusik. Depressiven Naturen würde ich davon abraten. Eine typische Platte, die eigentlich niemand braucht. Ich habe kaum Lust auf weitere Durchgänge, werde es aber trotzdem tun.
Bin gleichen Alters wie Peter Gabriel und war bereits von den besten 1970ern GENESIS-Alben (nur die mit ihm) als „Gleichaltiger“ höchst angetan. Blieb ihm durch die Jahrzehnte bis heute „treu“. Daß er ein speziell sensibler und eigenwilliger , ja oft auch ‚live-theatralischer‘ Künstler ist, wird wohl niemand
anzweifeln. Die ganz gewisse Magie geht von seiner unvergleichlichen Gesangsstimme aus, die glaubwürdig zugleich seiner inneren Befindlichkeit
als Mensch im Kontext zur inhaltlichen Aussage der Texte immer authentisch entspricht ! Er ist kein „singender Schauspieler“,der Betroffenheiten per Text vortäuscht, um irgendein Hit-Kapital darauszuschlagen. Was er gibt, es echt.
Er gehört als 1950 geb. (nebst seinen bereits 1940 geb. Kollegen wie Lennon) zu den „besten Jahrgängen“ des vergangenen Jahrhunderst,die als composer der rock/populären Nachkriegsmusik erst Substanz und inhaltliches
Gehalt verschufen !
Schwer scheint heute bereits ‚rüberzubringen,daß einer wie P.Gabriel aus seiner Generation heraus nun daselbst in die Jahre kommt, und beginnt zu
resümieren, welche songs des vergangenen Jahrhunderts ihn am meisten
berührten, weshalb er sich zu diesem Album entschloss. Ich kann es nach mehr als 35 Jahren vollkommen und vor allem empathisch nachvollziehen.
Mich schreckt daher schon sehr, jetzt von „unglaublich langweiliger,perfekter
Beerdigungsmusik“ zu lesen, von einer „typischen Platte, die niemand braucht“, bishin zum Ratschlag, „depressiven Naturen“ sei der Erwerb des
Albums nicht zu empfehlen:roll:
Treffender fand ich das Gabriel-Interview im aktuellen RS,worin er besagt,
David Bowie hätte seine Mitarbeit abgesagt,da er sich „momentan nicht für
Musik interessiere:sonne:“
Dies entspr. meinem Erkenntnis-Tipp an @ Mick 67
Zu den orchestralen Arrangements noch eines, auf die P.Gabriel sich erstmals
zurückzog : einigen ist vielleicht das orchestrale 1996er Album „HEROES“-
SYMPHONIE v. Philip Glass (from the music of David Bowie & Brian Eno) ein Begriff.
Wie ich aus den ersten Beispielen v. ‚Scratch my Back‘ heraushöre,achtete
P.Gabriel sehr wohl auch auf orchestral machbare Klangassoziationen,die er bislang elektronisch aus seinen genialen Sound-trickkisten anwandte.
Nicht für ‚depressive‘ Naturen ist dies Album also gedacht,sondern für INTERESSIERTE :wave:
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