Re: bft#14 – gypsy tail wind

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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Hier noch ein Nachtrag zum ersten Teil. Den ganzen ersten Teil mag ich nicht kommentieren. Zu viel.

#09

„I’ve been working on the chain gang in the Bummslokal“

Fette Sache! Ich habe einige Kommentare hier mal quergelesen und weiß daher, dass sich der eine oder andere über die Klischees in diesem Stück beklagt. Lässt sich ja auch nicht bestreiten, dass sie vorhanden sind: Das Blues-Riff, Das call-and-response Thema, die Hammond B3, das schmissige Bläser-Arrangement. Die 50er/60er-Jahre sex&crime story-Athmosphäre. Aber das klingt doch toll! Der Organist kocht, die Bläser schneiden messerscharf dazwischen und der drummer leistet ganze Arbeit. Ich finde das Arrangement hat nicht nur Schmackes, es ist sogar ziemlich raffiniert. Es gibt so ähnliche Sachen von Jimmy Smith mit Lalo Schifrin, die ich auch sehr gut finde. Das ist Genre, und wenn es auf diesem hohen Niveau ist, ist das klasse!

#10

Das fängt ja mit einem Hupton an! ;) Eigentlich eine ähnliche Sache wie #09, aber in kleinerer Besetzung. Wirkt dadurch viel entspannter und der Saxofonist kommt echt lässig daher. Auch der Organist ist nicht so hyperaktiv wie bei #09, ist also alles ein gutes Stück smoother. Finde das ganz flott mit der Percussion. Der Percussionist scheint zwar immer nur das gleiche zu spielen, aber es gibt der Sache doch noch etwas mehr Tiefe. Ich weiß, das ist es nicht, aber es könnte so aus der Ecke Stanley Turrentine mit Shirley Scott kommen. Die finde ich ja sehr gut. Fingersnippin‘ …

#11

Party Jazz? Rhythm & Blues? Les McCann oder Ramsey Lewis? Wahrscheinlich nicht … Etwas hyperaktiv das ganze, der Saxofonist spielt den wilden Mann, aber ich denke gerade um diesen euphorischen Rausch geht es hier doch, oder? Was soll also das Gemecker? Ich höre lieber auf zu denken, sondern schnippe lieber mit den Fingern und wackele ein wenig mit den Hüften.

#12

Ein kleiner Nachklang, alles nur getupft. Sehr einfaches Pianomotiv, ganz ruhig, dann aber dazu diese hektischen Triller, die Drums fast nur auf den Toms. Sehr understated, geheimnisvoll, exotisch. Irgendwie meine ich, sowas ähnliches schon mal gehört zu haben, weiß aber nicht wo. Erinnert mich von der Stimmung irgendwie an Yusef Lateef, hat mit ihm aber sicher gar nichts zu tun. Ist ja nicht mal ein Bläser dabei. Gefällt mir.

Wieso empfiehlst Du mir gezielt diese Stücke?

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)