Re: Lady Gaga – ARTPOP

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

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@Stormy Monday: Vielleicht versuchst Du ein paar dieser Aspekte beim Hören ersteinmal auszublenden. Ob Germanotta die beste Pianistin ist, kann ich nicht beurteilen und dass sie zu den besten Sängerinen der Zeitgeschichte gehört, würde sie sicherlich selbst auch nicht behaupten. Ich kann Deine Einlassungen in manchen Punkten nachvollziehen, aber wenn ich Lady Gaga höre, stelle ich an die Tracks andere Anforderungen, als wenn ich mich in einen emphatischen Song von Sandy Denny oder June Tabor vertiefe. Weil es die Künstler, meine ich, auch selbst tun. Etwas wie Rhythmus, Songwritingkunst und Tiefe gibt es zwar auch hier – wird aber mit ganz anderen Mitteln erzeugt. Das Argument der Tanzbarkeit wird immer hervorgeholt und darin ist eben auch viel dran: Diese Musik ist letzten Endes nicht minder körperlich, als eine voranpreschende Rocknummer – und um ehrlich zu sein, kann ich Germanottas Stimme sogar ausblenden (sofern ich das will), da sie hier zwar ein zentrales Instrument ist, aber doch stark im Gesamtsound verwurzelt wird.

Vielleicht wird es ja noch, ich habe mir das auch erst über Monate hinweg erkämpfen müssen – aber irgendwann begann eine leichte Faszination, tatsächlich ab dem Moment, als ich versuchte zu vermeiden, meine Maßstäbe von anderen Genres auf dieses Format 1:1 zu übertragen. Ich kann mir übrigens vorstellen, dass tägliche Beschallung via Radio da eher kontraproduktiv ist.

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Hold on Magnolia to that great highway moon