Re: bft#13 – vorgarten

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thelonica

Registriert seit: 09.12.2007

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#8 das kommt mir ziemlich bekannt vor, daher sollte ich es eigentlich erkennen.

#9 der Ton von diesem Blechbläser klingt gut, ist das möglicherweise sogar Joe McPhee? Mich erinnert es von der Phrasierung und Gestaltung her an Trio X. Don Cherry vielleicht sogar, mit dem ich mich nicht gut auskenne. Da ist viel Vibrato und Atem im Ton zu hören, was ich so auch gut von Paul Gonsalves und natürlich Ben Webster kenne, hier aber mehr Gonsalves an manchen Stellen. Manche Trompeter orientierten sich ja an der Spielweise von Saxophonisten oder Klarinettisten, Howard McGhee hat das zeitweise gemacht. Nach dem dritten Hören empfinde ich es wieder ganz anders, mich verwirrt das leicht.

#10 leider muss man hier erstmal an Miles Davis denken, z.B. an den Soundtrack zu „The Hot Spot“. Das hier könnte gut nach „The Hot Spot“ entstanden sein, durchaus inspiriert von gerade diesem. Packt mich nicht wirklich, ähnlich geht’s mir mit Miles manchmal.

#11 der Drummer ist wirklich toll, könnte ein Veteran sein, oder jemand mit viel Erfahrung. Billy Hart vielleicht. Der Drummer spielt hier so gut, dass er eigentlich nicht den Trompeter braucht. Das Ende ist nicht ganz so originell.

#12 ohne Trompeter würde das vielleicht noch viel abgefahrener klingen, think Thundercat. Thundercat würde es bestimmt sehr mögen. Das Backing hat auch ein bißchen was von Joni Mitchell’s früherer Musik.

#13 die beiden mixen „Mainstream“ und Avantgarde könnte man meinen. Der Sprechgesang ist sehr schön und passt toll zu dem trockenem Bass. Das zündet bei mir allerdings nicht sofort, nicht im Sommer, aber ich verstehe schon, warum Du es hier vorstellen wolltest. „Rainy Day“ kenne ich noch von O.C. Smith.

#14 die machen ihre Sache ganz gut. Mit der Flöte kann sehr gut das Tempo verändert werden.

#15 das hat jetzt definitiv was vom Chamber Jazz abbekommen.
Ich höre zu wenig in der Richtung, mag das allerdings sehr.
Erinnert mich wieder etwas an Trio X – hier ist wohl ein Sopran zu hören. Flöte hätte hier noch gut reingepasst, aber dann hätten sie länger spielen müssen, damit es nicht verliert.

#16 das Intro ist sehr gut, aber dann passiert was ganz anderes. Das Tempo muss für den Drummer eine echte Bestrafung gewesen sein. Der Pianist dekonstruiert mir da zu viel, nach der 3. Minute franst es ein bißchen aus, als wäre die Luft völlig raus. Da ist der Schluß dann etwas enttäuschend bzw. unbefriedigend. „Willow“ würde übrigens toll vom Fender Rhodes klingen.

#17 fieser Jazz-Rock mit ein paar Ideen von Sun Ra. Live kann das sehr unterhaltsam sein, wenn eine Band es in die Länge zieht, noch mehr experimentiert. Aber diese Musiker kommen ganz ohne Bläser aus, was mir ganz gut gefällt, weswegen mir der Track reichlich sympathisch ist.

#18 der Track ist okay, die Band muss sich nicht verstecken. Das würde ich allerdings viel lieber live erleben. Was hörst Du denn noch aus dieser Richtung?

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