Re: steinplatten

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

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Die Art, wie hier teilweise Kritik geäußert wird, finde ich zuteilen schon etwas herb. Es gehört immer auch Mut dazu, derlei persönliche Werke vorzustellen, da ist eine angemessen subtile Gangart bei Rückmeldungen nicht verkehrt. Ich glaube, ich bin selbst nicht der schlechteste Zeichner, beim Kritzeln während Telefonaten kam Derartiges allerdings noch nie bei herum. Und ich finde BBs Arbeiten auch bei weitem nicht so profillos, wie es hier manchmal dargestellt wird.

Ein paar Empfehlungen: Ich würde mich manchen von chocolate milks Tips anschließen – gerade das Schriftbild würde ich etwas einheitlicher gestalten, ich würde dafür sorgen, dass die Schrift selbst auch besser lesbar ist (das ist stellenweise etwas mühsig) und ich würde die Gestaltungen auch nicht überfrachten. Besondere Wendepunkte der Geschichte dürfen gerne markant ausgestellt sein, aber gehe damit lieber sparsamer um, sonst ist man als Leser erstmal völlig überfordert. Und einige Dich lieber auf eine Zentrierung der Schrift – das wirkt in sich einfach stimmiger, sofern Du auf klassische Sprechblasen mit einheitlichem Schriftbild verzichten willst.

Die Bilder selbst gefallen mir eigentlich vielfach wirklich gut. Da stecken teilweise klasse Ideen und viele schöne Details drin (das mit dem Oppossum viel mir eben auf, die „London calling“-Homage, oder das untere The snake bite survivors Cover, aber auch generell, wie die Bilder teilweise ineinander übergreifen). Ich würde als Vorschlag aber noch versuchen, das Bild selbst stärker vom Hintergrund abzuheben – bei den gelben Hintergründen mag das stimmig aussehen, bei anderen hingegen verschwimmt alles ineinander; das wirkt, ähnlich wie etwa die Wischereien, die bei orangenem Hintergrund noch zu deutlich erkennbar sind, noch eher unfertig. Ich würde das nochmal überarbeiten.

Zu den Texten: Das ist wahrscheinlich der wesentliche Punkt, der mir missfällt. Ich sehe dafür, ähnlich wie Monroe, auch keinen Markt. Für Personen, die Musik nur zweitrangig tangiert, dürfte das viel zu speziell sein – und Leute, die sich wie hier tummeln, dürften sich eher unterfordert fühlen, da darin größtenteils Klischees abgearbeitet werden. Ein paar Zeilen und Titel sind unterhaltsam, aber ich kann mir nicht vorstellen, so etwas selbst in Buchform über mehrere Seiten lesen zu wollen. Dafür sind die Gedanken einfach zu vorhersehbar.

Zum Letzten: Ob man von sowas ernsthaft leben kann – ich denke, die wenigsten. Ich würde mich, falls Dir das keine Ruhe lässt, tatsächlich auf die Cover konzentrieren, daran schleifen und vielleicht wirklich mal schaun, ob man da nicht bei diversen Bands vorsprechen kann. Ich sehe darin mehr Potential, als in Comics und Geschichten über Bands, die es mit anderen Namen genau so schon gab. Ich habe jedenfalls schon bedeutend schlechteres Artwork gesehen.

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Hold on Magnolia to that great highway moon