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Anonym
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Ich mag so eine gewisse „Unfertigkeit“ bei Comiczeichungen ganz gerne. Lewis Trondheim hat das in seinen frühen Comics gepflegt und sie waren allesamt voller Leben und Seele und machten gerade wegen der leicht chaotischen Strichführung großen Spaß. Außerdem ist sowas ja auch ein guter Kontrast zu den Online-Comics mit ihren kahlen und sterilen Ästhetiken, die zwar einerseits makellos sind, andererseits dadurch aber auch brutalst langweilig und künstlich wirken.
Die Freiheit, mit den Panels zu spielen, hast du gut genutzt, damit habe ich keine Probleme. Mal hier ein Kästchen, dann wieder da. Warum nicht. Zumal es den Ablauf der Story nicht unterbricht. Mein einziger Kritikpunkt wären die Texte, die sind einfach zu plump und arbeiten mit zu vielen abgedroschenen Klischees. In dieser Blues-Story hat das dann so ein unangenehmes „Nigger Jim“ bzw. „10 kleine Negerlein“-G’schmäckle. Klar, man kann diese rassistischen Klischees brechen, dafür braucht es aber Raffinesse und eine entsprechend spitze Feder. Den Texten deines oben vorgestellten Comics fehlt beides.
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