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Du hattest geschrieben, deine Mitstudenten und Dozenten haben eher gelobt. Schade, dass sie nicht auch mehr Tipps ausgepackt haben, aber ich gehe davon aus, dass du mit der Öffentlichkeit hier auch kritisch Anmerkungen aushältst.
Was die Texte angeht, muss ich mich leider meinen Vorschreibern anschließen. Eine gute Parodie oder Hommage lässt auch den Betroffenen schmunzeln, bei einigen (Metal, Stoner…) klapperst du eher nur oberflächlich einige extrem ausgelutschte Genre-Gags ab. Und zwar solche, die ein ahnungsloser externer Autor verbraten würde, wie z.B. Untersparten sowie Ruhm&Ehre-Pathos bei Metal oder Kiffen, Kiffen und noch mal Kiffen bei Stoner. Ebenso schließe ich mich an was die Songtitel betrifft – es wurden schon ein paar verheerende Beispiele angesprochen, aber ich erhöhe noch um „Unterm Poncho wird gejodelt“ – autsch.
Aber ein paar konstruktive Anmerkungen bzgl. Schriften und Grafiken:
– Gut gelungen erscheint mir das Logo von „Wohlstandsmüll“, auch ist das Cover hier nicht übel.
– No-Go sind Schriften die aussehen wie das, was ich beim Telefonieren auf einen Notizzettel kritzel bzw. was man in der 6. Klasse auf sein Mäppchen geschmiert hat – bauchige Buchstaben mit falschen Schattenwürfen etc. etc. Besonders unprofessionell wirkt es, wenn die Buchstaben nach rechts hin kleiner werden, siehe Schriftzug „The Sunshines“. Ebenfalls falsche Schattenwürfe bzw. Glanzstreifen bei „Etzalov“. Wirkt inkonsistent.
– Beim zweiten „Wohlstandsmüll“ Cover bin ich geteilter Meinung. Motiv und Ausgestaltung sind gut, aber auch hier zwei No-Gos: Erstens niemals eine Schriftart stauchen („Das Beste…“-Titel) oder quetschen, außer man zielt auf einen ganz besonderen Effekt ab (das klappt selten). Zweitens, und das hat nichts mit Schrift zu tun, hast du eine Neigung zu gewissen Bewegungslinien/-Falten, die wieder eher nach Telefonkritzeleien aussehen. Bei ansonsten gelungenen Zeichnungen wirken sie störend und „too much“, z.B. im Schoß der Punkfigur auf diesem Cover (und z.B. Rücken und Hut auf dem Bluescover).
– Auch ich muss sagen, dass mir die Stiftausmal-Flächenfarben nicht gefallen. Man kann es als Stilmittel interpretieren, aber ehrlich – eher nicht.
– Gutes Gegenbeispiel – die Farben bei den weniger ausgemalt wirkenden Beispielen machen die Cover gleich viel ansehnlicher in den Fällen von „Blues…McArthur“ und „Energie“.
– Deine Ideen sind im Grunde gut umrissen, aber die Texte brauchen eine große Generalüberholung und die Coverideen würden evtl. gewinnen, wenn sie mit Druck- oder Kopie-Techniken weiter verfremdet würden.