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Blues
Coughin‘ McArthur Wilson
Leben
Eine geheimnisvolle Herkunft…
Coughin‘ McArthur Wilson wurde 1910 in einem Weidenkorb in den Sümpfen des Mississippi aufgefunden. Man weiss bis heute nichts über seine wahre Herkunft, und es gibt Gerüchte das es sich bei seinem wahren Vater um den umherziehenden Vagabunden und Banjospieler Howlin &‘ Muddy B.B. Johnson handelt, welcher als Begründer des Blues galt und dem man nachsagte mit dem Teufel im Bunde zu stehn.
Eine typische Südstaaten-Kindheit- und Jugend
Doch es soll hier ja um McArthur gehen, dieser wuchs bei einer tief religiösen Farmersfamilie auf. Morgens um 10 ging es zur Andacht in die baptistische Kirche, abends um 10 gab es dann eine Tracht Prügel, dadurch bekam er den Blues.
Das Leben in den Südstaaten war damals so hart dass man sich von Beutelratten, Präriehunden, Waschbären, Alligatoren und ähnlichen Köstlichkeiten ernähren musste.
Eine Musikerkarriere beginnt
Selbstverständlich konnte sich damals auch niemand Musikinstrumente im herkömmlichen Sinne leisten, so dass McArthur sich aus einem toten Oppossum eine Fiddle bauen musste, mit einer stocksteifen Klapperschlange als Bogen.
Damit konnte er bald dermaßen wild fideln dass bald die gesamte baptistische Gemeinde sicher war dass McArthur Wilson vom Teufel besessen war. So musste er seinen Heimatort Tallahatchaville verlassen um auf einem Raddampfer als fahrender Musikant durch die Südstaaten zu ziehen.
Auch hier musste er erstmal diverse selbstgebastelte Instrumente verwenden, so eine Tröte, die aus einem Maiskolben gefertigt wurde, eine Blockflöte deren Ursprung eine verendete Eidechse war, sowie ein Schlagzeug, welches aus den Maisbreitöpfen seiner Uroma bestand, mit den Kochlöffeln als Sticks. Irgendwann konnte er sich auf dermaßen vielen Hochzeiten, Beerdigungen, baptistischen Taufen und Mississippi-Vergnügungsfahrten so viele Nickels und Dimes zusammenspielen dass er sich ein richtiges Instrument leisten konnte: Eine Gitarre!
Unterwegs
Damit war der Siegeszug der ehrlichen, handgemachten, authentischen, erdigen Musik nicht mehr aufzuhalten. Im Greyhoundbus kurvte er kreuz und quer durch die USA, und begeisterte von den undurchdringlichen Wäldern des pazifischen Nordwestens bis zu den Sümpfen der Everglades mit 2-Akkord-Songs über Arbeitslosigkeit, Hunger, Hoffnungslosigkeit, Perspektivlosigkeit, Brotlosigkeit und ähnlichen Sorgen.
Das Business ist hart
Irgendwann wurde dann ein herzloser weisser Musikmanager auf ihn aufmerksam und haute ihn mit einem Teller Chickenwings über’s Ohr. Wilson wurde mit lächerlichen Tantiemen abgespeist, und musste schließlich in Detroit am Fließband stehen, die Songs die er dabei schrieb wurden flux vom alten Gauner Chuck Berry für seinen „Car Sound“ stiebitzt, Coughin‘ McArthur ging wie immer leer aus…
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.