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Ein wichtiger Aspekt wurde schon angesprochen… Texte von Künstlern, denen wir nicht abgeneigt sind, finden wir oftmals partout besser, als Texte von Künstlern, die wir absolut nicht hören (wollen), die vielleicht das Gleiche mit gleichen Worten besingen. Die Interpretation spielt eine große Rolle.
Oder würde die Mehrheit aus dem Forum es genauso schön finden, wenn ein deutscher Act beispielsweise „Wenn ein Doppeldeckerbus in uns kracht, ist neben dir zu sterben ein himmlicher Tod“ besingt? Würden wir dann nicht viel schneller den Text als Kitsch empfinden? Oder vielleicht sogar auch doof finden?
Auch manche Texte der frühen Tocos sind im Prinzip so einfach gestrickt, dass man meint, darauf hätte ich doch auch selbst kommen können. Aber ich mag die Texte sehr, da ich sie erst durch die Interpretation kennengelernt habe und ich diese somit nicht von der frühen Toco-Attitüde trennen kann und sie somit viel mehr an Bedeutung für mich gewonnen haben, als würde ich sie vielleicht losgelöst nur als Text wahrnehmen. Und vielleicht hätte dann ein „Ich warte dort auf dich weil ich dich mag, an unserem letzten Sommerferientag.“ gar keine große Aussage und es wäre einfach nur ein einfacher Reim. Aber im Großen und Ganzen betrachtet, ist es mehr als nur das. Zumindest für mich.
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