Re: Peinlich oder nicht? Fragwürdige Songtexte und -titel

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de64625

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Sorry, ich kann nicht anders:

IrrlichtIm Ernst: Ich sehe das anders. Zum Einen kann ich in Rihannas Text keine Peinlichkeiten finden – das ist relativ konventionell und reichlich fern von komplexer und hochtrabender Lyrik, mir kommt es aber vor allem auch darauf an, wie die Gefühlskomponente behandelt wird. „Diamonds“ ist eine große musikalische Zelebration, die Liebe und Zuneigung mit großem Feuerwerk und starken Bildern verbindet, verbildlicht als großer, strahlender Diamant, als Licht im Meer und funkelnder Fixstern am Firmament. Klar, allzu neu ist daran nichts – ich finde aber erstaunlich, mit welchem Temperament sich der Song dieser Message (ja!) annimmt und wie eindringlich hier Rihanna generell singt. Der Track hat eine wahnsinnige Vitalität und Strahlkraft, mir gefällt der kraftvolle, stampfende Verlauf der Strophen und die Stilistik im Refrain alles zur großen Hymne aufzufahren. Und die Variationen der Stimme finde ich hier auch großartig. Kurz: Für mich ist „Diamonds“ ein fantastischer Popsong, etwas über Zeit, aber das ist verschmerzbar. Das hat alles wenig mit Schlager einer Andrea Berg zu tun, da hier sämtliche musikalische Mittel nahezu diametral angeschlagen werden.

kramerPeinlich ist daran nichts und natürlich behauptet niemand, dass es sich bei „Diamonds“ um ein lyrisches Meisterwerk handelt. Eigentlich ist es ziemlich egal, worüber Rihanna singt, denn hier zählt der Gesamtsound und natürlich die Tanzbarkeit. Insofern erfüllt „Diamonds“ seinen Zweck ähnlich gut wie etwa „Tutti Frutti“ oder „Be-Bop-A-Lula“.

Im Ernst: Ich sehe das anders. Zum Einen kann ich in Dieter Bohlens Text keine Peinlichkeiten finden – das ist relativ konventionell und reichlich fern von komplexer und hochtrabender Lyrik, mir kommt es aber vor allem auch darauf an, wie die Gefühlskomponente behandelt wird. You’re my Heart, you’re my Soulist eine große musikalische Zelebration, die Liebe und Zuneigung mit Feuer und starken Bildern verbindet, verbildlicht als loderndes Feuer, als Licht das es austrahlt. Klar, das Englisch ist einfachst und allzu neu ist daran nichts – ich finde aber erstaunlich, mit welchem Temperament Thomas Anders diese Message (ja!) rüberbringt und wie eindringlich hier er generell singt. Der Track hat eine wahnsinnige Vitalität und Strahlkraft, mir gefällt der kraftvolle, galoppierende Verlauf der Strophen und die Stilistik im Refrain alles zur großen Hymne aufzufahren. Und die Variationen der Stimme finde ich hier auch großartig. Kurz: Für mich ist „You’re my heart, you’re my soul“ ein fantastischer Popsong, etwas über Zeit, aber das ist verschmerzbar. Das hat alles wenig mit Schlager einer Andrea Berg zu tun, da hier sämtliche musikalische Mittel nahezu diametral angeschlagen werden.

Peinlich ist daran nichts und natürlich behauptet niemand, dass es sich bei „You’re my heart, you’re my Soul“ um ein lyrisches Meisterwerk handelt. Eigentlich ist es ziemlich egal, worüber Bohlen singen lässt, denn hier zählt der Gesamtsound und natürlich die Tanzbarkeit. Insofern erfüllt „You’re my heart, you’re my Soul“ seinen Zweck ähnlich gut wie etwa „Tutti Frutti“ oder „Be-Bop-A-Lula“

P.S: „You’re my heart, you’re my Soul“ ist natürlich genauso schlecht wie Diamonds, aber wer’s über sich bringt es mal durchzuhören, wird feststellen, dass der Text hier genau passt (natürlich nur, wenn man Rihanna Temperament zubilligt, nur dann hat das Thomas Anders nämlich auch).

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Was nutzt es denn, einem alten Ochsen, der nur ein einziges Sprüchlein draufhat, in's Horn zu kneifen?!