Re: Umstieg auf Schallplatten

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notdarkyet

Registriert seit: 15.04.2011

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wahrNein, überhaupt kein Fehler. So soll es sein. LPs gehören gehört, gebraucht, benutzt. Cover sollten irgendwann angeschlagene Ecken haben. Mir geht die „180-240g Doppel-Virgin-Vinyl in 500er Auflage, mit extradicker Fold-Out-Cover-Pappe für 22plus Euro“-Masche mittlerweile total auf den Wecker. Das ist doch meist nur was für Sammlerschnösel, die das im Regal haben wollen und nie hören. Lieber recycletes Vinyl, billiges Covermaterial, kein Firlefanz, knackt ’n bisschen, kein Textblatt, aber dann für 14 Euro, also erschwinglich auch für diejenigen, die kein regelmäßiges Einkommen haben.

Doch, schon ein Fehler (Ach, was heißt Fehler… Im Nachhinein ist es halt ein bissl schade, mehr nicht). Die sind teilweise so durch, dass der Musikgenuss auf der Strecke bleibt und spätestens ab da hört meine Freude an einer Schallplatte auf. Mich interessiert ja in erster Linie die Musik.

Ich habe ja den Eindruck, dass es so manche (meist sehr junge) Leutchen gibt, die ob der momentanen Vinylparty nicht mehr ganz durchblicken können. Eine Schallplatte die so zerkratzt, zerschlissen, verlebt und letztendlich kaputt ist, dass der Sound kein Thema mehr sein kann, ist wirklich was für Leute die „das im Regal haben wollen“.
Ich habe lange in einem Plattenladen gearbeitet und konnte das täglich live verfolgen, verkürzt: „Scheiß auf die Vinylqualität. Platte haben muss. Fürs Regal“. Das ist wohl momentan ein Statusding für manche Leute. (Was, natürlich, völlig ok ist und so…)

Aber ich verstehe dich natürlich: Ein gut gepresstes Vinyl ohne viel „Firlefanz“ mit guter Musik bereitet mir größte Freude. Die Musikindustrie wird das Thema natürlich etwas anders sehen.

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