Antwort auf: Goa / Psychedelic Trance

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friedrich

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sparchBlitz ist ein Rapper und Produzent aus Brooklyn mit ghanaischen Wurzeln. (…)

Als Appetizer kannst Du Dir die The Warm Up EP herunterladen.

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Mouse On Mars – Instrumentals

1997

Zwischen Little Feat und Jazz hat immer auch wieder etwas Electronica Platz in meinem Herzen bzw. Ohren: Ich hatte zwar eigentlich nicht darauf wetten wollen, dass Mouse On Mars mich noch mal beeindrucken könnten, aber diese € 4,17 waren auf dem weltweiten Flohmarkt dann doch geschickt eingesetzt.

Instrumentals ist MOMs fünftes Album. Die Vorgänger waren bunte und verspielte, manchmal schon hyperaktive Electronica, voller kleiner Soundschnipsel, die kreuz und quer durch die Musik schwirrten. Diese Verspieltheit findet sich auch auf Instrumentals aber hier ist die Musik deutlich ruhiger, klingt wie in Zeitlupe gedehnt und scheint sich manchmal fast aufzulösen. Einige Tracks kratzen an der 10-Minuten Marke und die letzten beiden Stücke kommen sogar fast ohne Beats aus. Während der ebenfalls hervorragende Vorgänger Autoditacker in seiner Dichte und Verspieltheit manchmal fast schon aufdringlich und albern wirkte, ist Instrumentals ein nachdenklich und verträumt klingendes, in einigen Momenten sogar dunkles und unheimliches Album. MOM go Ambient Music oder MOM meet Autechre, könnte man sagen. Instrumentals ist eine andere, ungewöhnliche Seite von MOM und Neugierigen unbedingt zu empfehlen.

PS: Der Titel „Instrumentals“ ist wohl ironisch zu verstehen. Die Musik von MOM ist fast immer rein instrumental. Vielleicht spielen MOM mit dem Titel darauf an, dass ihre Musik auf diesem Album viel zurückhaltender ist als sonst – wie Instrumentalmusik es eben manchmal ist.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)