Re: Lloyd Cole – Standards

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dennis-blandford
Jaggerized

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Nach 2 kompletten spins bin ich sehr angetan. Matthew Sweet und Fred Maher geben den Songs endlich wieder mehr Ruppigkeit, Erdung und Tightness, die sofort an die frühen Neunziger erinnern. Manchmal gehen mit Cole sogar die Gäule durch u. die Gitarre staubt u. gängelt wie ebenfalls letztmalig in den frühen Neunzigern gehört. „Broken Record“ kommt da m.E. lange nicht mit. Cole hat endlich wieder ein Händchen für kurze eingängige Popsongs, zwar nicht ganz in Rattlesnakes Manier aber nahe dran. Blair Cowans Keys sind nostalgische Erinnerungstupfer an die Eighties und Nineties ohne komplett in der Vergangenheit zu schwelgen. Wunderbare Schattierungen werden dadurch erreicht.
Zu den Vocals ist zu sagen, dass sie für meine Ohren nach „One bzw. first takes“ klingen und nicht geschliffen-poliert sind wie vielleicht auf älteren Platten. „Live im Studio“ ist ein viel bemühter Begriff, den ich hier als passend ansehen würde.
Mit „Kids today“ befindet sich einer der schönsten Cole Titel überhaupt auf der Platte, dessen Gitarrenfigur zwar ein wenig an „Pay for it“ vom 91er „Don’t get weird on me baby“ erinnert, das aber so sonnendurchflutet die heutige Jugend betrachtet, dass man jetzt doch noch den Sommer spürt.

Weitere Anspietipps:

California Earthquake
Women’s Studies
Period Piece
Diminished Ex

Edit:
Auf der Platte befindet sich m.E. kein wirklicher Ausfall

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