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Anonym
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jjhumIch hab die Lektüre im 8. Band unterbrochen, weil mich die Unterschiede zur Serie völlig durcheinander gebracht haben. (…)
Beruhigt mich ja, dass ich doch nicht der einzige bin, der da durcheinander kommt :-), nur dass ich weiter gelesen habe und die TV Serie abgebrochen habe.
KrautathausSansas Story funktioniert für mich im Kontext der TV-Serie sehr gut. Und sorgt (im Gegensatz zu den Büchern) genau für diese absolut gemeinen Momente, die meinen Beschützerinstinkt ausnutzen.
Wenn Du Sansa’s Story im Buch besser findest, bitte ich dich Little Finger’s mehrere Zeilen dauernde Erklärung, wie Sansa über x Ecken ihren Anspruch auf Winterfell zurückgewinnen kann, in Erinnerung zu rufen. Also ich kann das nicht mehr rekapitulieren…
Ich finde leider nicht, dass die Story funktioniert. Für mich besteht da ein erhebliches logisches Problem im Vergleich zu den Büchern:
[SPOILER]Sansa hat ja die Verwirrung nach Joffreys Tod genutzt, um zu fliehen und ist in den Augen von Cersei Lannister die Mordkomplizin von Tyrion. Littlefinger, der ja offiziell Freund und Verbündeter der Lannisters ist, riskiert mit ihrer Rettung Kopf und Kragen. Daher ist es auch logisch, dass er Sansa im Buch eine neue Identität verschafft, in dem er sie als seine uneheliche Tochter ausgibt und sie natürlich auch einen anderen Namen erhält.
Im Buch geben die Lannisters irgendeine arme Hofdame als Sansa aus und verschachern sie an den Psychopathen Ramsay Bolton, um ihn und seinen Vater glücklich zu stimmen, während sie heimlich weiter nach Sansa suchen.
Es ergibt überhaupt keinen Sinn, wenn die echte Sansa nun in der TV Serie mit Bolton verkuppelt wird. Die Boltons sind die Verbündeten der Lannisters und Cercei würde eine echte Starktochter natürlich nie im Norden als Herrin von Winterfell dulden. Außerdem würde Littlefinger ebenfalls von den Lannisters verfolgt werden, weil er Sansa vorher geschützt hat. Dazu liebt Littlefinger Sansa, weil sie ihn an ihre Mutter erinnert, und auch das ist ein Grund, sie nicht an Bolton auszuliefern, der dutzende Frauen zu Tode gequält hat.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu umständlich erklärt ;-). Ich weiß auch nicht, was genau ab der 5. Folge der 5. Staffel passiert, weil ich vorher abgebrochen habe.
Krautathausplus: ich bin jetzt echt am Rätseln was Littlefinger vor hat…
In diesem Fall sorgt der Serienverlauf für mehr Spannung als die Buchvorlage.
Kann ich auch nicht nachempfinden – was Littlefinger plant, ist auch nach „A Dance with Dragons“ völlig offen, ganz unabhängig davon, das die Handlung anders verläuft. Ich habe alle fünf Bücher (im Original sind es ja nur 5 und keine 10) wirklich verschlungen und finde sie weiterhin spannend.
Ich hatte schon ab der dritten Staffel das Gefühl, dass die TV Serie einfach möglichst blutig und brutal und daher spektakulär geraten soll und das das der Hauptgrund für die Änderungen zu den Büchern ist.
Auch dazu ein paar Beispiele:
[SPOILER]
1) Die Erfindung der Prostituierten Ros, die von Joffrey zu Tode gequält wird – es gibt da ein paar grausliche Bilder. Die kommt im Buch nicht vor.
2) Ebenso heiratet Rob Stark im Buch eine ganz andere Frau. Talisa Maegyr, die Frau im Film, gibt es im Buch nicht. Robs Ehefrau im Buch ist auch nicht schwanger und ist bei der Blood Wedding gar nicht dabei, während die schwangere Talisa im Film grausam abgeschlachtet wird.
Für mich sind das zwei typische Beispiele für billige Schockeffekte.
So oder so – die Serie fasziniert, ob man jetzt begeistert ist oder zunehmend ambivalent.
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